Fledermaus-Schutzbepflanzung am Aubergtunnel endlich umgesetzt.

Mit 2,5 Jahren Verzögerung wurde nun endlich die von uns erstrittene Fledermaus-Schutzbepflanzung am Aubergtunnel umgesetzt.
Der von uns am 21.09.2016 erstrittene Vergleich sah vor, dass die Schutzmaßnahme vor Verkehrsfreigabe erfolgt sein muss.

Ungeachtet dieses Vergleichs verweigerte das Bauamt die Umsetzung und gab den Tunnel frei.

Erst jetzt, nachdem wir uns wiederum an den Verwaltungsgerichtshof gewandt hatten und dem Bauamt Zwangsmaßnahmen angedroht wurden, erfolgte die Realisierung.
Die Bestandszahlen der Fledermäuse sind seit Beginn der Tunnelbaumaßnahme stark fallend.
Die Rodung der Nahrungshabitate in Verbindung mit unzureichenden Schutzmaßnahmen haben vermutlich einen signifikanten Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet.
Dazu gehört auch, dass die Baucontainer planungswidrig beibehalten wurden und nun als Asylunterkunft betrieben werden.
Licht und Gerüche locken Insekten und damit Fledermäuse in die Gefahrenstelle der Tunnelzufahrt.
Wir hoffen, dass sich durch die Leitstruktur die Situation für die Fledermäuse nun wieder verbessert.

Foto Umweltschutzverband; Fledermaus-Leitstruktur

Hintergrund-Information:
In Deutschland gibt es ca. 23 Fledermausarten, die alle geschützt sind.

Nur den Wenigsten ist bewusst, dass  davon 17 Arten  in unserer nächsten Umgebung beheimatet sind,  und zwar in den Hangleitenwäldern von Trostberg und Altenmarkt,  im Auwald von Alz und Traun, am Möglinger Mühlbach, in Nock etc..   4 davon sind äußerst selten und deshalb sogar europaweit streng geschützt.  

Die bedeutendsten  davon sind die Mopsfledermaus in der Höhlenburg Stein und die

vom Aussterben bedrohte Wimperfledermaus, die ihre Wochenstuben in der Kirche Sankt Andreas in Trostberg,  in der Kirche Palling,  im Schloss  Pertenstein, in  der Kirche in Garching,  und in einer Scheune in  Höbering hat und deren Kolonien untereinander vernetzt sind.  Diese Gebiete sind von  europaweiter Bedeutung, denn neben den insgesamt 14 Wochenstuben in Südostbayern sind nur noch 3 weitere in Deutschland bekannt.

Hier der Artikel des Trostberger Tagblatts zur Fledermaus-Schutzbepflanzung mit weiteren überaus interessanten Informationen.

Artikel, Trostberger Tagblatt, 30.05.2023