Der Eglsee, Seeon, seit vielen Jahren trocken gefallen füllt sich derzeit wieder. Die Niederschläge in 2024 haben die Brunnensee-Quellen wieder aktiviert und den Seenverbund gefüllt. Wir sind gespannt, wie weit sich der See füllt und wie sich die Sachlage im kommenden Jahr 2025 weiter entwickelt.
Anbei der Artikel dazu aus dem Trostberger Tagblatt
Aufgrund unserer Initiative zur Ursachenforschung, wieso seit dem Jahr 2013 die Seewasserstände der Seeoner Seengruppe gefallen ist und bisher keine dauerhafte Erholung eingetreten ist, konnte durch Initiative des Wasserwirtschaftsamt Traunstein die TU München gewonnen werden. Im Rahmen zweiter Masterarbeiten wurden Zusammenhänge, Ursachen, Hintergründe wissenschaftlich durchleuchtet. Eine dritte Masterarbeit als auch eine Doktorarbeit sind geplant.
Als primäre Ursache wurde der Klimawandel infolge höherer Temperaturen und damit erhöhter Verdunstungsrate ausgemacht. Obwohl in unserer Gegend die Niederschläge etwa gleich geblieben sind, hat die veränderte Niederschlagsart – es gibt vermehrt Starkniederschläge – Einfluss auf die Grundwasserneubildung. Es wurde auch bestätigt, dass der unterirdische Grundwassersee von Seeon bis Obing reicht.
Die erhöhten Niederschläge im Jahr 2024 haben zwar die Seewasserspiegel wieder ansteigen lassen und die Brunnseequellen sind wieder aktiv; jedoch ist der Grundwasseranstieg nicht in dem zu erwartenden Maß eingetreten. Dies soll nun mit einer dritten Masterarbeit einer genaueren Betrachtung unterzogen werden. Auch soll es künftig ein Rechenmodell geben, mit welchem die Auswirkungen von Klimaszenarien dargestellt werden können.
Seit einigen Jahren beobachten wir einen zunehmend verringerten Wasserzufluss in den Seeoner Seenverbund. Einhergehend mit Folgeerscheinungen, wie Nährstoffanreicherung; Verkrautung, Trockenfallen von Verbindungsbächen und Eglsee, sowie weiteren Faktoren. Die Thematik ist so komplex, dass eine fundierte Bearbeitung nur mit fachlich kompetenter Unterstützung möglich ist. Erfreulicherweise haben sich Hr. Lederer, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Traunstein, unterstützt von Geologen und Hydrologen aus dem Amt bereit erklärt, die Bedenken, mögliche Ursachen sowie eventuelle Strategien zur Verbesserung der Situation zu diskutieren.
Wir gehen davon aus, dass die Seeoner Seen mit ihren Mooren, d.h. das gesamte Naturschutz- sowie auch FFH- und SPA-Gebiet schwer gefährdet sind und einer fachkundigen Untersuchung bedürfen, um einer möglicherweise langfristigen Schädigung vorzubeugen.
Natürlich waren wir nicht untätig und haben versucht Ursachen zu begreifen, Auswirkungen zu prognostizieren und mögliche Maßnahmen aufzuzeigen. Wir hatten bereits Kontakt mit der limnologischen Abteilung; Bayerisches Umweltministerium, hier eine Anfrage über Fr. Gisela Sengl und Kontakt mit dem Wasserwirtschaftsamt Traunstein. Wieso fällt der Obinger Grundwasserstock seit 2013? Sind es die Ableitungen aus dem Obinger See, Kiesgruben, Tiefenbohrungen, Grundwasserentnahmen oder doch hauptsächlich der Klimawandel? Eine große Anzahl von öffentlich zugänglichen Daten von Grundwasserständen, Niederschlagsmessungen und Klimadaten wurden ausgewertet. Wir hatten auch versucht, an die Daten der Wassersorger, das heißt Wasserentnehmer zu kommen; aber hier stießen wir schon an unsere Grenzen. So Hr. Erler vom UVA. Aber letztendlich konnten wir keine eindeutige Ursache identifizieren.
Die Fachleute beim Wasserwirtschaftsamt sehen die primäre Ursache in den verringerten winterlichen Niederschlägen. Entnahmen aus dem obinger Grundwasserstock, sowie die Ableitung des Überwassers aus dem Obinger See in die Alz seien im Vergleich zu den flächendeckenden Jahresniederschlägen vernachlässigbar.
Eine fundierte wissenschaftliche Klärung der Situation und Aufzeigen möglicher Gegenmaßnahmen hat das Amt zwischenzeitlich bei der TU angestoßen. Dort ist man an dem Thema interessiert. Wir hoffen, dass es bei dem Thema nun zügig weiter geht und neue Erkenntnisse gewonnen werden.
Kleiner Artikel zum Thema Wasserknappheit, Trostberger Tagblatt, 08.09.2023