Von dieser erneuten Bestrebung, der Eröffnung einer weiteren Kiesgrube sind wir nicht begeistert.
Gibt es doch aus Sicht des Umweltschutzverbands schon genügend Kiesgruben im Landkreis Traunstein.
Es handelt sich um eine 2,5 ha große Waldfläche am Betriebsgelände eines Kiesunternehmens in Großbergham in der Gemeinde Obing, 100 m vom Brunnensee und damit vom Naturschutzgebiet der Seeoner Seen entfernt, das auch als FFH-Gebiet, europäisches Vogelschutzgebiet, Biotop und landschaftliches Vorbehaltsgebiet sowie als Toteiskessel-Landschaft geschützt ist.
Das Kiesunternehmen hat in der Nähe schon vor vielen Jahren in die Wälder des eiszeitlichen Randwalls eingegriffen, das Gelände nicht wiederhergestellt, nicht wieder aufgeforstet und unzulässig das Grundwasser angeschnitten. Statt eines bewaldeten Moränenzugs am Rand des Toteiskesselgebiets ist dort heute ein Gewerbegebiet und ein kostenpflichtiger Parklatz mit Toilette und einem Freizeit-Grundstück entstanden.
Mit dem Abraum wurde das Moor aufgeschüttet.
Das Landratsamt gibt sich machtlos.
Der UVA hofft, dass das Landratsamt als Genehmigungsbehörde nicht der gemeindlichen Entscheidung folgt, sondern das Verwaltungsgerichts-Urteil seiner Entscheidung zugrunde legt.
Ein neuer, alter See entsteht
Der Eglsee, Seeon, seit vielen Jahren trocken gefallen füllt sich derzeit wieder.
Die Niederschläge in 2024 haben die Brunnensee-Quellen wieder aktiviert und den Seenverbund gefüllt.
Wir sind gespannt, wie weit sich der See füllt und wie sich die Sachlage im kommenden Jahr 2025 weiter entwickelt.
Anbei der Artikel dazu aus dem Trostberger Tagblatt
Seeoner Seen – Ursachen für fallende Wasserstände
Aufgrund unserer Initiative zur Ursachenforschung, wieso seit dem Jahr 2013 die Seewasserstände der Seeoner Seengruppe gefallen ist und bisher keine dauerhafte Erholung eingetreten ist, konnte durch Initiative des Wasserwirtschaftsamt Traunstein die TU München gewonnen werden.
Im Rahmen zweiter Masterarbeiten wurden Zusammenhänge, Ursachen, Hintergründe wissenschaftlich durchleuchtet.
Eine dritte Masterarbeit als auch eine Doktorarbeit sind geplant.
Als primäre Ursache wurde der Klimawandel infolge höherer Temperaturen und damit erhöhter Verdunstungsrate ausgemacht.
Obwohl in unserer Gegend die Niederschläge etwa gleich geblieben sind, hat die veränderte Niederschlagsart – es gibt vermehrt Starkniederschläge – Einfluss auf die Grundwasserneubildung.
Es wurde auch bestätigt, dass der unterirdische Grundwassersee von Seeon bis Obing reicht.
Die erhöhten Niederschläge im Jahr 2024 haben zwar die Seewasserspiegel wieder ansteigen lassen und die Brunnseequellen sind wieder aktiv; jedoch ist der Grundwasseranstieg nicht in dem zu erwartenden Maß eingetreten.
Dies soll nun mit einer dritten Masterarbeit einer genaueren Betrachtung unterzogen werden.
Auch soll es künftig ein Rechenmodell geben, mit welchem die Auswirkungen von Klimaszenarien dargestellt werden können.
Kiesabbau in Wiesmühl
„Kein Kies in der Wies“
Mit diesem Aufruf hatten sich die Anwohner im Jahr 2012 der geplanten Kiesgrube in Wiesmühl dem Umweltschutzverband angeschlossen.
Nun, im Jahr 2024 wurde das Vorhaben nach massiven Protesten von Anwohnern und Gemeinden vom Landratsamt Altötting genehmigt.
Allerdings mit massiven Auflagen für den Betreiber.
Wie im Bescheid nachzulesen, aufgrund der massiven Proteste von vielen Seiten.
Damit haben wir mit den Anwohnern zumindest erreicht, dass keine Maximalausbeutung der Kiesressourcen genehmigt wurde.
Überdies haftet der Betreiber für Schäden an Natur, Umwelt und Gebäuden auf Dauer.
Für die Anwohner zumindest eine geringere Belastung, obwohl sich wirklich niemand auf den Kiesabbau freut.
In den vergangenen Jahren haben wir gelernt, dass der Kiesabbau rechtlichen Vorrangstatus genießt.
Die Behörden müssen genehmigen, wenn keine gravierenden naturschutzrechtilchen oder öffentlichen Interessen dagegen sprechen.
Aus unserer Sicht „rechtliche Priviligierung zur Ausbeutung unserer Naturressourcen“.
Kies und Sand ist zur Mangelware geworden. Das Material wird nach unserer Erfahrung großteils aus dem Chiemgau exportiert.
Zum Schaden der nächsten Generationen, unserer Umwelt und unserer Lebensqualität durch die jetzt schon unzumutbare Verkehrsbelastung.
Jeder der hunderttausenden Lastwagenfuhren aus den bisherigen Kiesgruben belastet uns jetzt schon über die Maßen.
Die gleiche Menge Material muss auch irgendwann wieder in die Gruben zurück gefahren werden, um diese zu verfüllen.
Abermals eine Belastung – oder die Krater bleiben einfach offen, denn solche Mengen an Verfüllmaterial wie notwendig wären, sind bisher nur im 2. Weltkrieg angefallen.
Für die Natur sind stillgelegte Kiesgruben oftmals sogar zum Vorteil, denn dort bilden sich schnell ökologische Nischen für selten gewordene Pflanzen und Tiere.
Trocken- und Magerrasen, wie sie in unserer technisierten Kulturlandschaft schon lange keinen Platz mehr haben.
Für die Interessierten:
Anbei der Zeitungsbericht und die Genehmigungsunterlage.
UVA-Hauptversammlung 2024
Im gut gefüllten Saal des Gasthaus Post, Trostberg, konnte die Vorstandschaft des Umweltschutzverbands am 04. November die Mitglieder zur diesjährigen Hauptversammlung begrüßen.
Im vergangenen Jahr beschäftigte sich der Verband mit der Neutrassierung der B299/304, Kiesgruben, Seeoner Seen und deren Hydrologie, PFOA im Bereich Burgkirchen, Hotel Malerwinkel, Windkraftanlagen und auch ein neuer Internetauftritt ist geplant. Beim Hauptthema, das den Verein schon seit Jahrzehnten beschäftigt, die Ortsumfahrung Altenmarkt, hat man nichts Neues zu berichten. So erläutert der Verbandsvorsitzende Schopf. Es ist davon auszugehen, dass in diesem Jahr keine Anhörung mehr stattfindet. Bis wann die über 1000 Einsprüche bearbeitet werden, ist auch völlig unklar. Vielleicht liegt es auch daran, dass bei den Planungen immer neue Probleme auftauchen. So stellt der Talanstieg Mögling zur Anbindung der Westtrasse Trostberg ein gravierendes Problem dar. Das Bauamt erwägt deshalb eine Variante über den Schwarzerberg zu realisieren. Für Trostberg völlig unakzeptabel.
Rückblickend über die Jahrzehnte kann man feststellen, dass die teils herausfordernden Themen mit welchen sich der Umweltschutzverband beschäftigt hat, zu einem Erfahrungsschatz geführt haben, den man nicht mit Gold aufwiegen könnte.
Wie geht man die mannigfaligen Probleme an; woher bekommt man Unterstützung und wohin könnte man sich wenden.
Komplexe Fragestellungen, bei welchen der Verband inzwischen auch auf künstliche Intelligenz zurückgreift.
Dieses Werkzeug in Verbindung mit dem Erfahrungsschatz des Verbands und dem Spezialwissen der Mitglieder lässt vor kaum einem Problemfall zurückschrecken.
Sollte einmal die Kraft oder die Größe des Vereins nicht ausreichen, hilft die weitreichende Vernetzung innerhalb der Umweltverbände.
Hier helfen dann alle zusammen, so die Erfahrung des Umweltverbands.
Landratsamt Altötting genehmigt bis zum Jahr 2044 PFAS-Einleitung in die Alz!
Unvorstellbar!
Über Jahrzehnte wurde vom Landratsamt Altötting die Freisetzung von PFOA genhemigt, obwohl dies in den USA längst verboten war.
Böden, Lebensmittel, Trinkwasser und Anwohner sind seit Jahren mit der Chemikalie versäucht!
Über Jahrzehnte wird die Belastung aufgrund dieser Altlast noch steigen und man hat kein Entworgungskonzept!
Die Betroffenen bleiben voll auf ihrem Schaden sitzen oder sollen gegen Dyneon klagen, so die Empfehlung des Landratsamtes!
Vermutlich aber ein aussichtsloses Unterfangen, denn das Landratsamt selbst hatte doch die Freisetzung erlaubt.
Jetzt genehmigt das Landratsamt die weitere Freisetzung von PFAS bis zum Jahr 2044!
Siehe Presseartikel, unten.
Es dürfen 22 PFAS ohne Mengenbegrenzung freigesetzt werden.
Für das Sickerwasser aus dem Werksgelände sind sogar 26 PFAS-Chemikalien zur Freisetzung genehmigt!
Die gültigen Belastungswerte für aquatische Ökosysteme ist lt. EU auf 48 ng/l begrenzt. Obwohl 148 ng/l in der Alz gemessen wurden, sieht das Landratsamt kein Problem und genehmigt die weitere Einleitung.
Die Belastung im Sediment der Alz ist seit dem Jahr 2016 um Faktor 27 gestiegen!
Die Belastuang der Fische unterhalb der Alzmündung um Faktor 6!
Haben die Verantwortlichen den Verstand verloren und jeden Respekt gegenüber den Anwohnern, Betroffenen und unserer Natur abgelegt?
Ist es ihnen völlig wurst, ob die Bauern weiterhin belastete Lebensmittel produzieren und deren Tiere versäucht werden?
Ist den Beamten der Profit der Industrie wichtiger, als eine intakte Umwelt, die Gesundheit der Anwohner und unseren Familien?
Welche Ausmaße soll diese Versäuchung noch annehmen? Laut Zeitungsbericht geht das Landratsamt Altötting davon aus, dass möglicherweise längst belastetes Erdreich aus dem Landkreis Altötting exportiert wird!
https://www.uva-trostberg.de/pfoa-wird-belastetes-erdreich-aus-burgkirchen-exportiert/
Werden vielleicht die Kiesgruben im gesamten Chiemgau bereits mit PFOA-versäuchtem Erdreich befüllt und wir haben diese Chemikalie künftig auch in unserem Trinkwasser?
Dass Lebensmittel aus Burgkirchen belastet sind, ist lange bekannt — wohin diese verkauft werden, bleibt stets unerwähnt und soll scheinbar nicht diskutiert werden.
Hier die Einleiteerlaubnis zum lesen:
Bitte auf das Bild klicken
PFOA: Wird belastetes Erdreich aus Burgkirchen exportiert?
Aufgrnd der vom Landratsamt Altötting über viele Jahre genehmigte Freisetzung von PFOA durch den Chemiepark sind die Böden im Bereich Burgkirchen teils extrem belastet.
Die Chemikalie stellt eine Gesundheitsgefahr dar und belastet die dort erzeugten Lebensmittel teils erheblich.
Aktuell darf kein belastetes Erdreich im Landkreis Altötting eingelagert werden.
Im beigefügten Zeitungsartikel wird vom Landratsamt AÖ die Meinung vertreten: „…dass Bauherren aus dem Landkreis dorthin liefern, komme jetzt schon vor – ob immer legal, sei dahingestellt. Wir wollen aber Müll-Tourismus vermeiden sagte der Jurist.“
Wir sind der Meinung, es ist absolut inakzeptabel ist, wenn nun das belastete Erdreich unkontrolliert im südostbayerischen Raum oder wo immer sonst verteilt wird!
Würde es damit doch ein unkalkulierbares Gesundheitsrisiko für uns alle bedeuten!
Deshalb wenden wir uns an die Regierung von Oberbayern, um den Sachverhalt und mögliche Kontrollmechanismen zu klären.
Brauchen wir hier eine neue Bundesstraße?
Windkraftanlagen im Eiglwald
Warum müssen unbedingt in diesem unberührten Waldstück Windkraftanlagen gebaut werden?
Warum wird die Aufstellung an und in den allerorts vorhandenen Gewerbegebieten strikt vermieden?
Warum wird eine Diskussion über die Aufstellung von Windkraftanlagen an Bundesstraßen und Autobahnen vermieden?
Der Umweltschutzverband fordert eine offene Standortdiskussion und lehnt die ausschließliche Fokussierung auf unsere unberührten Waldgebiete strikt ab!
„…Unternehmen aus dem Landkreis stehen Schlange, um den Ökostrom mit festen Verträgen dauerhaft abzunehmen.
Aus Geheimhaltungsgründen könne man aber weder Firmen noch auch nur die Branche nennen…“
So im Leserbrief zu dieser Veranstaltung zu lesen.
Kann es sein, dass die Chiemgau GmbH des Landratsamts Traunstein überhaupt keine Interessenten für Windstrom hat und das Ganze nur eine Windnummer ist?
UVA-Mahnfeuer 2024
Vieles gab es zu berichten; darunter schöne Erfolge.
Angefangen von Windkraft, Kiesgruben und natürlich unser großes Thema, Ausbau der B299/304.
Dass wir mit unserer Pressemitteilung ein heißes Eisen aufgedeckt haben, ist uns erst nach dem Bericht im Trostberger Tagblatt bewusst geworden:
Ausbau der Pürtener Kreuzung in Waldkraiburg.
und damit Ausbau einer Entlastungsstrecke für die Autobahn A8 zu Lasten der Anwohner an der St2091 zwischen Waldkraiburg und Trostberg (Schwarzerberg).
Link zum Pressebericht in Facebook:
https://www.facebook.com/MuehldorfTV/videos/spatenstich-zum-umbau-der-p%C3%BCrtener-kreuzung-in-waldkraiburg/834609354748853/
Zitat aus dem Bericht:
„…und schließlich erinnerte Robert Pötsch, dass diese Straße auch ene Ausweichstrecke der Autobahn München – Salzburg ist…“
Als nächste Maßnahme sei die Umfahrung Pürten geplant; so im Bericht weiter.
Dass unsere Aufforderung an die betroffenen Gemeinden an der St 2091, die Planungstätigkeiten an dieser Strecke kritisch zu verfolgen, derart unangenehm ist, hätten wir nicht gedacht.
Ist dies ein Signal, an der Sache dran zu bleiben?
Die Orte Pürten, Taufkirchen, Weiß, Liebharten, Peterskirchen, Buchöster, Emertsam, Deisenham und Trostberg werden noch mehr Verkehr ertragen müssen, nur weil in Waldkraiburg ein schnelleres Durchkommen möglich sein soll.
Information zur genannten Pürtner Kreuzung:
Der Neubau: 4,4 Hektar neu versiegelt, 3 Kreisverkehre, 1000 Meter Länge tiefergelegte ST2091, Bahnunterführung, Kosten 17,5 Mio €