Klimaziele statt Verkehrsdrehscheibe Alztal
Die Bürgerinitiativen Arge-B-304 und IGgW veranstalten Mahnfeuer
Gut besucht war heuer wieder das Mahnfeuer der beiden Bürgerinitiativen Arge-B-304 und IGgW auf der Wiese in Pirach. Wegen der großen Trockenheit zündete Arnulf Erler, der Sprecher der Arge-B-304 allerdings nur eine Kerze in einer Laterne an, die aber trotzdem mahnen solle, das Alztal nicht durch autobahnähnliche Straßenneubauten zu zerstören, sondern Klimaziele anzustreben.
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Anfangs begrüßte Arnulf Erler die Gäste, unter ihnen einige Stadträte aus Traunreut und Trostberg, sowie Vertreter der BI´s, Arge-B-304, IGgW und Obinger Weg.
Zunächst ging Erler auf die SPD-Veranstaltung in Altenmarkt mit Herrn MdB Martin Burkert, dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages, ein. Die wesentliche Aussage von Herrn Burkert war, dass alle Verkehrsprojekte, die nicht 2015 begonnen würden, nach einem noch zu erstellenden Kriterienkatalog neu bewertet und in eine Prioritätenliste aufgenommen würden, unter anderem auch der Auberg-Tunnel. Bei dieser Veranstaltung wurde vom SPD-Ortsverband Altenmarkt ein Resolutionsentwurf vorgebracht, alle Bundes-, Staats- und Kommunalstraßen zu „bemauten“, um den Mautausweichverkehr zu unterbinden.
Anschließend ging er auf den Unfallschwerpunkt „Kreuzung St. Georgen“ ein. Nach Auskunft des Staatlichen Bauamtes Traunstein lägen die Vorentwurfsplanungen für den Ausbau der B304 seit Mai letzten Jahres zur Prüfung bei der vorgesetzten Behörde. Lösungsvorschläge, beispielsweise vom Siedlerbund St. Georgen, seien alle vom Staatl. Bauamt aus den verschiedensten Gründen verworfen worden, so Erler. Des weiteren zitierte er aus einem Schreiben des Staatl. Bauamts zum Planungsstand des BA 2 der Ortsumfahrung von Altenmarkt: „Der Vorentwurf für die OU Altenmarkt BA 2 befindet sich derzeit im Genehmigungslauf bei den vorgesetzten Dienstbehörden. Gleichzeitig werden wir (Staatl. Bauamt) beginnen, die Grundlagen für den nächsten Planungsschritt, das öffentlich-rechtliche Planfeststellungsverfahren zu erarbeiten“.
Zur Klage des UVA gegen den Planfeststellungsbeschluss der Reg. v. Obb. zum Auberg-Tunnel stellte Erler fest, dass die Landesanwaltschaft die Wiederaufnahme des Verfahrens beim Verwaltungsgericht beantragt habe. Gleichzeitig könne das Staatl. Bauamt die Bau-
entwurfsplanung für den Auberg-Tunnel vorbereiten, um 2016 den bau- und betriebstechnischen Tunnelentwurf zu erstellen. Für 2018 sei dann die europaweite Aus-
schreibung vorgesehen. Dies geschehe auf eigenes Risiko, so die Landesanwaltschaft.
Die BI´s seien nach wie vor der Meinung, dass durch den Auberg-Tunnel mit Umfahrung von Altenmarkt die Verkehrsbelastung der Region erheblich zunehmen werde, was sich bereits seit der Eröffnung der Ostumfahrung von Traunstein zeige. Das Alztal werde bei Fertigstellung der geplanten Neubaustrecken zur Verkehrsdrehscheibe. Die dringenst notwendigen Klimaschutzziele rückten dadurch in der Region in weite Ferne. Verkehrsverringerung sei das Gebot der Stunde. Dazu habe der UVA mit dem Verkehrsmanifest Vorschläge unterbreitet.
Leider fehle der politische Wille, die Vorschläge aufzugreifen und wenigstens zu diskutieren.
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Anschließend erklärte Herr Schopf den Lösungsvorschlag von UVA, BI IGgW und Arge-B-304 wie man die Verkehrsströme aufteilen könnte, um damit Altenmarkt, Trostberg und auch die südlich von Altenmarkt gelegenen Orte entlasten könnte. Der Verkehr auf der B304 soll auf
bestandsorientierter Basis im Osten von Trostberg/Traunreut und ein Teil im Westen von Altenmarkt aufgeteilt werden.Dieser Vorschlag wurde von uns auch an Herrn Innenminister Herrmann gesandt. Schließlich würde dies nur einen Bruchteil der geplanten Neubaumaßnahmen verursachen und wäre kurzfristig realisierbar, erklärte Schopf. Der Innenminister teilte uns mit, dass für ihn wichtig sei, das Schneeweißeck zu entlasten und die Industrie zu stärken und er wolle weiterhin auf eine gerichtliche Entscheidung drängen. Nichts desto trotz haben wir auch Herrn Bundesverkehrsminister Dobrinth kontaktiert. Dieser vertritt die Meinung, dass Reparaturmaßnahmen vor Neubau Priorität hätten. Bei einem aktuellen Besuch im Bundesverkehrsministerium in Berlin wurde diese Aussage gegenüber uns bekräftigt, so Schopf. Mehr noch, im Rahmen der geplanten Mauteinführung sollen auch LKW mit 7,5 to „bemautet“ werden. Dies würde nach unserer Meinung eine weitere LKW-Lawine (Mautflüchtlinge) auf der B304 auslösen. Da von der Kommunalpolitik die Sperrung des LKW-Transitverkehrs weiterhin kategorisch abgelehnt wird, sind uns hier die Hände gebunde, meinte er. Der Auberg-Tunnel würde an dieser Situation auch nichts ändern, da auch beim Tunnel der Verkehr weiterhin durch Altenmarkt, Trostberg bzw. nach Süden rollt. Zum Gerichtsverfahren in Sache Auberg-Tunnel wurde dem UVA mit Schreiben vom 24.06.2015 die von der Landesanwaltschaft beantragte Wiederaufnahme des Gerichtsverfahrens zugesandt. Der Rechtsanwalt des UVA, Hr. Dr. Kaltenegger, geht davon aus, dass durch diesen Antrag das Gerichtsverfahren nun fortgeführt wird. In diesem Zusammenhang ist für uns nicht nachvollziehbar, wieso das Staatliche Bauamt Traunstein die Wiederaufnahme des Verfahrens nicht schon vor Jahren beantragt hat. Ist doch dafür nur ein kurzes Schriftstück notwendig, so die Ausführungen von Herrn Schopf.
In dem darauf folgenden Sketch: „Schnöll ein Tunnöll“ schilderten Kathi, Karli und Kurti ihre Erlebnissebei der Sendung: „Jetzt red i“ im Gasthaus Martini.Nicht zugelassen zu der Fernsehaufzeichnung waren die Grünen, Gineiger, Paezelt, Czepan und der Strupfenschorsch, alias peter Kirchgeorg, erzählte Kathi. Ihr seid´s so g´scheite, unverbesserliche Idealisten und Naturfanaten, euch kann man bei einer Sendung, wo`s um Fernverkehrsziele geht, einfach nicht brauchen, rief sie den anwesenden Stadträten zu. Karli berichtet, dass das Podium mit den Verkehrsexperten, Dobrinth, Dr. Ramsauer und Frau Dr. Kofler besetzt war und unsere Naturpäpstin, Frau Pauli, durfte sich daneben stellen in ihrer Heilsbringerpose. Auf Karli´s Frage an Dr. Ramsauer, ob denn der Auberg-Tunnel wirklich gleich gebaut werden könne, wenn der UVA die Klage zurückziehen würde, meinte Dr. Ramsauer , ja sofort, und ich hätte auch einen Termin frei für den 1. Spatenstich, den 32. Oktober. Dann hat die Kathi erzählt, dass Frau Pauli von einem Altenmarkter gefragt wurde, was denn der UVA für ein Konzept habe, bei dem die 2 verhunagelten Frösche überleben täten und sie wollte minutiös ihre Ideen schildern, wurde aber vom Moderator Tillmann Schöberl schnell unterbrochen, weil er gleich den nächsten Gast aufrief. Der Karli wollte wissen, warum sie nicht gleich mit dem Bauabschnitt 2 anfangen, mit den 3 Brücken-monstern und den Berg- und Taltransitwahnsinn. Ihr habt Angst, rief der Karli, weil ihr das nie und nimmer durchkriegt. Jetzt baut´s ein „Tunnöll, das geht schnöll“ und die Altenmarkter geben a Ruh, bis sie spannen, dass der Verkehr durch den Ort Tag für Tag noch schlimmer wird. Die Kathi fragte schließlich, warum sie das Mist… ah, mysteriöse Blitzkastl an der Kreuzung in St.Georgen nicht scharf stellen, wahrscheinlich, weil da fast alle zahlen müssten. Von den Strafgebühren könntet ihr euren Tunnel mit Marmor pflastern und die Maut könntest dir sparen, Dobrinth, meinte sie. Aber wie´s uns Bewohnern geht, wenn die
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Schwerlaster um 2:00 mit 120 nachts über das Bahngleis rattern, das ist euch schnurpsegal, gel, zeterte sie.
Kurti berichtete, dass in der Sendung Herr Schopf noch den Bürgermeister Schleid gefragt hat, ob es denn für den Feinstaub in Trostberg nicht egal sei, ob die Laster aus dem Tunnel kommen oder aus dem Ort. Mehr Feinstaub kriegt ihr allerdings, wenn mehr Laster kommen und das ist gewiss, meinte Schopf in der Sendung.„Tunneldreck statt Schnee-weißeck toi, toi,toi“ riefen dann alle drei und der Hr. Schöberl rief stopp, schilderte Kurti.
Kathi erzählte dann noch, wie sie sich in der Sendung flehend an alle gewandt hat: „Wir müssen umkehren, so wie der Papst in seiner Enzyklika fordert, wir müssen aussteigen aus dem Verkehrsdrehscheibenwahnsinn und Karli meinte, ich glaub du täts heut noch schreien, wenn nicht der Schöberl verzweifelt der Sendung abrupt ein Ende gesetzt hätte. Die drei beschlossen dann, dass sie öfter eine Kerze anzünden und zum Hl. Nepomuk beten werden: Verschon unser Alztal vor diesen Trassen und verschone alle, die davon betroffen sind, besonders die Möglinger, Dietlwiesler, Schwarzauer, Nocker, Piracher, Anninger, St.Girgner, Pallinger, Traunwalchner, Matzinger, Chieminger, Rabendener und Seebrucker, verschone uns.
Kahti wünschte sich zum Schluss, dass sie ihren 90. Geburtstag da heroben auf der Wiese feiern kann und dass die Aubertunnler bzw. die Auerbergler Musi aufspielen werde. Kaum war der Schlussapplaus verklungen, fing es schon an zu regnen. Der geplante Teil des Abends dass die Besucher Fragen stellen dürfen wie bei „Jetzt red I“, fiel leider ins Wasser. Allerdings baute Kurti „schnöll ein Tunnöll“ in Form eines überdachten Paravans auf und die Ausdauernden konnten den Abend noch trocken im „Piracher Tunnel“ ausklingen lassen.