Schon wieder eine Kiesgrube genehmigt. Diesmal in Kienberg

„Ja“ zu Kiesabbau in Sonnau bei Kienberg, so die Meldung im TT, 12.09.2022.
Kienberg soll sich selbst mit Kies versorgen können.
Anschließend soll die Grube mit unbelastetem Material wieder verfüllt werden; so ist im Artikel zu lesen.

Man muss sich schon fragen, wieso für einen Ort mit 1450 Einwohnern die vorhandene, kaum 500m entfernte und 43211 Qm große Kiesgrube nicht ausreicht und deshalb nun im Frecher-Forst zwingend eine zweite Grube notwendig ist.

Und – mit welchem Material die Grube je wieder verfüllt werden soll. Haben wir doch bei uns bereits jetzt schon offene und genehmigte Kiesgruben, für deren Verfüllung mehr als 12 Mio. Kubikmeter Material notwendig sind.
Also die Menge, wie die Bombardierung ganz Münchens im 2. Weltkrieg verursachte. Woher soll das Füllmaterial jemals kommen?
Möchten wir Bauschutt im großen Stil importieren?

Das Argument, die Sturmbruchfläche vom letzten Jahr sei nun eine gute Gelegenheit, im Forst eine Kiesgrube mit Sortieranlagen zu installieren, lässt am fehlenden Weitblick der Entscheidungsträger zweifeln.

Kein Wort darüber, dass künftig die Kienberger und Rabendener mit hunderttausenden zusätzlichen Kies-LKW-Fahrten beglückt werden.

Hat man nicht bedacht, dass der Staub den Wald und Fauna in näherem Umkreis erstickt? Lärm der Kompressoren und Dieselaggregate die Tiere vergrämt; die Abgase unsere Umwelt schädigen und obendrein die daraus resultierende Energieverschwendung die uns allen verordnete Doktrin des Energiesparens ins Lächerliche verzerrt? 

Hat sich je ein Mitglied dieses Gemeinderats diesen Forst angesehen? Vermutlich nicht, denn sonst hätte man bemerkt, dass diese Flächen inzwischen zu einer Oase für duftende Kräuter, summende Insekten und heimlichem Wild geworden ist. In dem noch intakten Ökosystem und seit Jahrhunderten gewachsenen Waldboden mit dessen Pilzmyzel und Mikroorganismen sprießen und keimen schon längst die Bäume, welche dem Klimawandel angepasst, zum Brot unserer Urenkel werden. Vielleicht sollten die Kienberger Ratsmitglieder einmal die Meinung ihrer eigenen Kinder einzuholen, bevor man mit diesem rücksichtslosen und rückwärtsgewandten Abbauverfahren weiteren Raubbau an deren und unser aller Ressourcen und Lebensqualität betreibt.

Artikel im Trostberger Tagblatt, 12.09.2022
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Nachfolgende Bilder zeigen, wie die Sturmbruchfläche aktuell aussieht.

Alle Bilder wurden vom Umweltschutzverband am 19.09.2022 aufgenommen.




Weiterer Leserbrief zum Thema Kienberg und Naturverständnis in deren Gemeinderat:

Quelle: Trostberger Tagblatt, 15.09.2022


Quelle: Leserbrief, Trostberger Tagblatt, 26.09.2022