Jahreshauptversammlung Umweltschutzverband

Zum Schutz für Land und Leute im steten Einsatz.

UVA: Kein Aushebeln der Naturgesetze – Anwalt: Seeon verstößt gegen Naturschutz – 544 Mitglieder.

 

Trostberg. Ein arbeitsintensives und herausragendes Vereinsjahr konnte der Umweltschutzverband Alztal und Umgebung e.V. (UVA) rückblickend in seiner Hauptversammlung vermelden. Mit über hundert neuen Mitgliedern hat der UVA seine Jahres-Neuzugänge getoppt. Verantwortlich sah Gisa Pauli ein wachsendes Klima- und Umweltbewußtsein, das Bürger zunehmend einfordern. Zum Schutz für Land und Leute zeigte sich der UVA auf vielfältige Weise präsent und unterstützte die Initiative„5 G Total Fatal“ zur äußerst umstrittenen 5 G-Technologie.

Der UVA-Beirat hat sich mit den neuen Projekte erweitert. Auf dem Foto sind auch Vertreter der Initiative„5 G Total Fatal“. Erste Reihe von lks: Toni Mayer, Sprecher des Bürgerforums Seebruck, Gisa Pauli, UVA-Vorsitzende, Gerd Raepple, Sprecher Seeon, Reinhold Schopf, UVA-Stellvertreter. Zweite Reihe: Hans Heistracher, Sprecher des Bürgerforums Seebruck, Bärbel Weidmann, „5 G Total Fatal“, Elli Thalhammer, UVA-Delegierte, Dr. Willi Stein, „5 G Total Fatal“, Regina Manzinger, Sprecherin Seeon.

 

Nicht weniger sei die Arbeit des Umweltschutzverbandes im Laufe der Jahre geworden, versicherte Gisa Pauli zu Beginn ihrer Jahresbilanz. Seit Jahren beteilige man sich an Bebauungspläne und ISEK, setzte sich für die Rettung von Bienen sowie schützenswerte Areale ein. Zum gigantischen Flächenabbau für Kies, sah sich der UVA in etlichen Gemeinden, besonders in Seeon gefordert. Dazu wurde Minister Aiwanger eingeschaltet. Derzeit liege die, durch den Anwalt erstellte, UVA-Einwendung der Kommune vor. Die Seebrucker Planung hochwertige Naturareale einer Entlastungsspange unterzuordnen, bereite Bauchschmerzen. Mit dieser Maßnahme würden Naturgesetze ausgehebelt, so die Vorsitzende. Unfaßbar sei, daß die mit Fördergelder renaturierten Biotope nun den ehrgeizigen Plänen der Politik geopfert werden. Mensch und Natur blieben auf der Strecke. Den ablehnenden Bescheid zum Ratsbegehren war mit Kenntnis des Umweltinformationsgesetzes zu erwarten. Zur Entlastungs-brücke wurde eine Stellungnahme eingereicht. Als Höhepunkt sehe man die Neuzugänge. Der UVA umfasse 544 Mitglieder und feierte sein 500. Mitglied. Der Vortrag der Initiative „5G Total Fatal“, zur umstrittenen Techno-logie wurde mit großem Interesse verfolgt. Mittlerweile liege dazu Info-Material in den Kommunen. Zudem beteiligte sich der UVA – aufgrund der vom Klimaschutzmanager überzeugten Wettbewerbschancen – mit seinem Projekt „Ökologische Ecken und Gärten“ zur Zukunft für Bayern Energie und Umwelt.

Schadstoffe:Keine Offenlegung

Reinhold Schopf freute sich zur gemeinschaftlichen Krötenaktion in Engertsham mit dem LBV, BN, und der Realschule Trostberg über doppelt soviele Tiere wie im Vorjahr. Die Anregung einer Geschwindigkeitsbe-       schränkung habe das Amt umgesetzt. Ferner bemühte er sich für Trostberg und Altenmarkt um die Luftschadstoff-Emissionswerte diverser Emittenten. Trotz unzähliger Anfragen und Einschalten des Ministeriums blieb man die Antwort schuldig. Der Landrat lehnte ebenfalls ein Gespräch ab. Schopf hoffe jetzt nur, nicht ähnlich böse Überraschungen wie bei Technosan oder beim PFOA-Skandal zu erleben. Arnulf Erler befürchte mit der Trasse nach Nock erhebliche Emissionen. Das Arge-Team habe sich dazu mit einem Experten beraten. Laut Bauamt werde das Planfeststellungsverfahren nicht vor dem ersten Quartal 2020 eingeleitet. Zu Zweck und Auswirkung der Luftmessstation hieß es, dass Wind, Luft und Turbulenzen, nicht jedoch die Luftschadstoffe im Fokus stehen. Zur Obinger Umfahrung bezweifelte Cornelia Leupold die Einhaltung der Kosten von 13,5 Mio. Sie kritisierte die immensen Verdunstungsschäden durch den ungebremsten Entzug von Grünflächen, der insbesondere den Wald in seinem Bestand mit seiner thermischen Belastung, gefährde.

                                                        

Gerd Raepple ging auf die Ausweisung der 26 Hektar Kiesabbaufläche im Osten Seeons ein. Fachanwalt Tim Stähle stellte in seiner Ausarbeitung klar, dass die Planung nicht den verbindlichen Vorgaben des Regionalplans Südostbayern entspreche. Für den Abbau gebe es keinen Bedarf, womit das kommunale Ansinnen gegen die Ziele des Flächen- und Naturschutzes verstoße. Zudem habe das Gremium nicht die nötigen Regelungen zur Erschlies-sung und zum Ausgleich von Naturschäden getroffen. Zum Kiesabbau gingen weitere Einwendungen der Bürger ein. Toni Mayer erklärte, dass zu den Überlegungen der alten Alzbrücke, das Plenum eine weitergehende Maßnahme verlangte. Daraufhin hätte das Verkehrsministerium und die Regierung die Baubehörde beauftragt, zu der Sanierung eine neue Brücke zu konzipieren. Die „Entlastungsspange“ sei für den Ort keine Verbesserung: Sie zerstöre Ortsbild und Bauland und bringe weiteren Schwerlastverkehr. Sauer sei aufgestoßen, dass sich der Land-rat als Beschützer der Hochmoore hinstelle, jedoch nicht übergreifende Planungen verhindert. Der Sprecher des Bürgerforums machte deutlich, dass  die Aktionen weitergehen.

                                                           UVA überzeugt nur mit Fakten!

Pauli stellte klar, dass in der heutigen Zeit ein natur- und umweltkämpfender Verein bei Ämtern und Bürgern nur mit Wissen und Fakten überzeuge. Daher halte man Kontakt zu Gruppen wie zu „5 G Total Fatal“.  Bärbel Weidmann gab den Zusammenschluß seit 2019 aus 80 Bürgern mit Sitz in Bad Endorf, bekannt. 5 G gelte als Zauberformel für das datenschnelle Internet, doch 260 Wissenschaftler warnen davor. Zur Technologie und zum Strahlenschutz müsse flächendeckend aufgeklärt werden, daher habe „5 G Total fatal“ 2500 Briefe an Stadtoberhäupter und Räte verteilt. Ferner wurde Elli Thalhammer als UVA-Delegierte bestellt und beauftragt an Themen und Vorträgen teilzunehmen. Sie informierte über den Kongress in Bayreuth und über die neuesten Erkenntnisse zur Gefährdung der Bevölkerung, Human Biomonitoring und Bedeutung der Trinkwasserbelastung mit dem Leiter des Gesundheitsamtes Altötting und namhaften Professoren.

Wie jedes Jahr erfreute Nikoläusin alias Stella Erler die Herzen ihrer Zuschauer mit ihren Zaubereien und den so aufmunternden wie liebevollen Worten und Geschenken. Macht weiter so und vermehret Euch lautete ihre Botschaft, denn ihr seid einmalig und werdet gebraucht.

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