Mit 1045 sicher über die Straße zwischen Engertsam und Heiligkreuz begleiteten Kröten waren wir sehr zufrieden. Obwohl die Wanderung in diesem Jahr aufgrund der Witterung erst spät einsetzte, hat sich doch gezeigt, dass die Population durch unsere Bemühungen in den letzten Jahren erfogreich war. Schade ist, dass in der Ortsdurchfahrt viele Kröten dem Verkehr zum Opfer fallen. Wir würden uns wünschen, dass in diesem Bereich die Geschwindigkeit während der Wanderzeit auf 30Km/h reduziert wird. Außerdem könnte man darüber nachdenken, in den Wandermonaten die neuralgische Stelle von 20.00 Uhr Abends bis 06.00 Uhr Morgends für dem Verkehr zu sperren. Dass dies für den Verkehr kein besonderes Problem bereitet, hat die Dauersperrung während des Kreisverkehr-Baus in Heiligkreuz gezeigt.
Mit dieser trefflichen und ansprechenden Überschrift hat das Trostberger Tagblatt über unsere jährliche Errichtung des Krötenzauns in Engertsham berichtet. Anstrengend; erfolgreich und ein gemeinsames Erlebnis im Freundeskreis – so beginnt das Frühjahr und die erhoffte Ankunft der Kröten. 250m Zaun für die Hinreisenden und 150m Zaun für die Rückreisenden, welche in ca. 4 Wochen erwartet werden, wenn die Kröten mit dem Ablaichen fertig sind. Jährlich können wir mit unseren Mühne damit über 1000 Kröten sicher über die Straße bringen und die Population der Amphibien in Engertsam sichern. Wobei wir hier eigentlich ein Symptom unserer Verkehrspolitik kaschieren. Wenn die Straßen so gebaut werden, dass Tiere geschädigt werden, sollten diese gesperrt werden.
Das heißt: Sperrung dieses Straßenabschnitts für den Verkehr in den Monaten März bis Mai, täglich von 20.00 Uhr bis 06.00 Uhr. Das würde die Sammler vor der Gefahr, beim Sammeln angefahren zu werden schützen und langfristig der Kröten-Population eine Überlsbenschance einräumen. Hier müssen wir uns um eine Lösung in diesem Sinne bemühen. Der aktuelle Weg ist vermutlich nur eine Lösung auf Zeit und nicht auf Dauer.
Artikel, Trostberger Tagblatt, 26.02.2022 Sie möchten den Artikel lesen? Einfach darauf klicken.
„Ich bin Schorschi und ich interessiere mich sehr für die Natur. Und das ist mein Freund Marvin“! Es ist 20.30 Uhr, Samstag, der 10. April. Die beiden Burschen aus Traunreut sind noch kaum aus dem Auto ausgestiegen, schon geben sie die Richtung für die abendliche Krötensammelaktion vor. Das kann ja lustig werden! Nur eine ganz kurze Einführung wie alles ablaufen könnte, für die begleitenden Mütter natürlich. Das vorbereitete Regiebuch kann zugeklappt werden, Schorschi und Marvin sind schon unterwegs.
Die Nachwuchszoologen in ihrem Element. Mit der Briefmarkenlupe näher am Objekt. Lebhafte Schwimmer im Gurkenglas. Während sich bei den Kaulquappen die Beine entwickeln, bildet sich der Ruderschwanz schrittweise zurück – so berichtigt Schorschi meine Erklärung. Marvin und Schorschi (von links nach rechts); Foto UVA
Gleich am ersten Fangeimer werden sie fündig, u.a. auch ein bereits verpaartes Krötenpaar. Schorschi äußert sich dazu zunächst nicht. 12 Grad Abendtemperatur sind gute Voraussetzungen und so lassen sich dann insgesamt 24 Erdkröten einsammeln. Im Eimer wird es etwas eng, was sich in Quängelei der Kröten akustisch bemerkbar macht. Marvin macht seinen Freund Schorschi darauf aufmerksam, worauf dieser sprachgewandt antwortet: Die kommunizieren miteinander! Am Laichgewässer angekommen werden nun die Kröten mit etwas Abstand zum Teich griffsicher aus dem Eimer geholt und abgesetzt. Wir notieren für das Sammelprotokoll: 16 Männchen, 6 Weibchen und ein Paar. Schorschi souverän: Die paaren sich ja noch immer! Das lebhafte Treiben der beiden Buben am Teichrand
meine Frau und ich haben die Luft angehalten – ging zum Glück ohne Platscher ab.
Schorschi und Marvin wollten nun wissen, wie sich ihr Sammelergebnis weiter entwickelt hat. Am Samstag, den 12. Juni haben sie das Laichgewässer aufgesucht und die kleinen Kaulquappen zunächst vom Ufer aus aufmerksam inspiziert. Die Laborausrüstung für den Feldeinsatz kam aus dem Haushalt des „Veranstalters“, Familie Schönberger. Ein Putzeimer als Zwischendepot, das Nudelsieb an einer Stange angeschraubt als Fangeinrichtung, die Salatschüssel aus Glas als Beobachtungs-Schauobjekt, ein Suppenlöffel, die Briefmarkenlupe für genauere Begutachtung. Damit ausgerüstet waren sie nun voll in ihrem Element! Auch im kommenden Frühjahr, wenn der „Helferkreis“ in Engertsham den Schutzzaun aufbaut und betreut, freuen wir uns über zukünftige Naturforscher.
Was hat die diesjährige Sammelaktion ausgezeichnet? Der Renner waren die 6 abendlichen Kontrollgänge mit 13 Kindern aus Trostberg, Traunreut und Traunwalchen. Der Bericht im Trostberger Tagblatt vom 31. März Das könnte ich jeden Abend machen, erwies sich als wahrer Türöffner!
450 m Krötenschutzzaun fertig für die Abholung und Einlagerung im Landkreis-Bauhof. Von links nach rechts: Robert Hesse, Karl Schönberger, Reinhold Schopf, Andrea Rieplhuber, Brigitte Güthner, Sarah Fischbacher, nicht im Bild der Fotograf Franz Lichtenwimmer; Foto UVASteilwand, ein unüberwindbares Hindernis für die Rückwanderung. Unnötige Behinderungen auch im „ruhenden Verkehr“; Foto UVAMehr lesen →
Die Amphibienwanderung war u.a. durch die niederen Temperaturen im März, besonders aber durch den lang anhaltenden Kälteeinbruch im April gekennzeichnet. Durch die „Bewerbung“ unserer Schutzaktion durch eine Lehrkraft an der Grundschule in Traunwalchen (*), als auch durch die Berichterstattung im Trostberger Tagblatt haben 13 Kinder in Begleitung der Eltern (6 Familen) an den abendlichen Kontrollgängen mit Begeisterung teilgenommen.
(*) Familien können an den kommenden Wochenenden den Ehrenamtlichen morgens oder abends begleiten, um den erst kürzlich installierten Krötenschutzzaun in Engertsham (bei Trostberg) zu kontrollieren und den Tieren auf der Wanderschaft über die Straße helfen….
Im Orstbereich von Engertsham findet in Süd-Nordrichtung ebenfalls eine merkliche Krötenwanderung statt. Die hohen Geschwindigkeiten durch die Verkehrsteilnehmer lassen aber besonders in den Abendstunden ein Einsammeln von Erdkröten nur sehr eingeschränkt zu! Hier steht der Personen-Eigenschutz im Vordergrund!
Am Ortsausgang, in Richtung „Kapser Graben“, wird ebenfalls die TS 26 weiträumig von Amphibien überquert.
Die bisher erfolgte Beschilderung mit dem Zeichen „Kröte“ und „70“ halten wir für unzureichend!
Foto Umweltschutzverband; Verkehrsbeschilderung
Ortsende Engertsham in Richtung Trostberg (vor Herrenholz):
Die Amphibien wandern in der Dämmerung und in der Nacht! Also wäre hier der zeitliche Hinweis „20 bis 6 Uhr“ fachlich angebracht. Und „70“ überlebt keine Erdkröte!!! Nach Ende der Amphibienwanderung besteht hier keine Geschwindigkeitsbegrenzung mehr.
Bild unten: Ortsende von Engertsham in Richtung „Kapser Graben“ / Palling: Bei dieser Art der Beschilderung fragt sich der Autofahren, warum hier im „Frühjahr“ ausnahmsweise auch tagsüber die Kröten wander!
Foto Umweltschutzverband; Richtung Palling; Kapser Graben
Nach der Amphibienwanderung besteht bis zur Senke „Kapser Graben / Walddurchfahrt“ keinerlei Geschwindigkeitsbegrenzung mehr.
Foto Umweltschutzverband; Richtung Kapser Graben
Bei diesen Geschwindigkeiten haben die Amphibien weder auf der Fahrbahn, noch am Straßenrand eine Überlebenschance und Kontrollgänge verbieten sich hier grundsätzlich!
Unverständlich ist jedoch auch, warum nicht das Zusatzzeichen mit dem Hinweis 20 bis 6 Uhr angebracht wird.
Die Amphibienwanderung findet in der Dämmerung und in den Nachtstunden statt.
Wir werden dieses Thema nun auch mit Nachdruck an den Bund Naturschutz in Bayern herantragen, da wir dessen bisherige „Veröffentlichungspraxis“ als unzureichend erachten.
Wie bereits in den zurückliegenden Jahren hat wieder ein illusterer Kreis von Mitgliedern im Umweltschutzverband (UVA), Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Bund Naturschutz (BN) den 350 m langen Krötenschutzzaun am Samstag in Engerstham aufgebaut. Alle anstehenden Arbeiten wurden selbstverständlich unter Beachtung der aktuellen Abstandregelungen durchgeführt. Der Landkreisbauhof stellte die beiden Materialboxen wunschgemäß am Freitag bereit und führte die Verkehrsbeschilderung durch.
Foto Umweltschutzverband
Da die Amphibien nur in der Dämmerung und in den Nachtstunden wandern, wurde eine vorübergehende Begrenzung der Geschwindigkeit auf 50 km/h in der Zeit zwischen 20 – 6 Uhr festgelegt. Diese dient auch dem Schutz der Helfer, die täglich am frühen Morgen und am späten Abend die Kontrollgänge ausführen, um die Erdkröten in den Fangeimern und entlang vom Schutzzaun einzusammeln, sicher über die Straße zu bringen und in der Nähe des Laichteiches am Ortsende von Engertsham wieder auszusetzen.
Da sich zur Zeit die Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt bewegen, wird sich der Start der Amphibienwanderung noch etwas verzögern. Erst wenn die Nachttemperaturen mehrere Tage über 5 Grad liegen, setzt der Wandertrieb ein. Und wenn dann auch noch warmer Regen fällt, dann sind unsere „Freunde“, die Erdkröten, aus dem westlichen Herrenholz nicht mehr aufzuhalten.
Ganz besondere „Kröten“ konnten allerdings bereits beim Aufbau des Schutzzaunes gesammelt werden: Ein randvoller Eimer mit Unrat, der von gedankenlosen Zeitgenossen dem Straßenrand und dem Wirtschaftsgut unserer Landwirte, Wiese und Acker, zugemutet wird! Die Natur ist unser aller Lebensraum und keine Müllhalde!!
Bei herrlichem Frühlingswetter konnte der Umweltschutzverband auch dieses Jahr wieder 400m Krötenschutzzaun aufstellen.
Der Erfolg der letzten 3 Jahre hat gezeigt, dass sich die Mühe lohnt. Jedes Jahr konnten mehr Kröten gesammelt und vor dem Überfahren gerettet werden. Aufgrund des frühen Wärmeeinbruchs haben wir dieses Jahr den Zaun um 2 Wochen früher aufgebaut. Wir gehen davon aus, dass die Wanderung die nächsten Tage einsetzen wird.
Bild Umweltschutzverband; Zaunaufbau 2021
Das Material wird uns vom Landkreis-Bauhof zur Verfügung gestellt. Die Helfer sind allesamt ehrenamtlich im Einsatz. Ein Dickes Lob und Dankeschön dafür. Denn die Arbeit ist mit dem Zaun nicht erledigt. Täglich muss dieser spät Abends und früh morgens kontrolliert werden. Die gesammelten Kröten werden zum Laichgewässer gebracht.
An die Autofahren appellieren wir ausdrücklich, langsam zu fahren und auch unsere Helfer beim Sammeln nicht zu gefährden!!
So gut unsere jährliche Sammelaktion auch ist – kann dies doch keine Lebensaufgabe für unseren Verein sein. Denn hier Kaschieren wir mit viel Mühen absichtliche Fehlplanungen im Straßenbau. Es kann nicht sein, dass Straßen ohne Rücksicht auf Wanderwege der Amphibien gebaut werden. Das heißt, die Individuen absichtlich dem Tod preis zu geben. Entweder müssen diese Streckenabschnitte während der Laichwanderung gesperrt werden, oder es werden dauerhafte Schutzeinrichtungen gebaut. Den aktuellen Zustand sehen wir als untragbar!
Abgesehen von den Amphibien, riskieren auch die Helfer und Sammler ihr Leben bei solchen Aktionen!
Mehr als wir uns erträumt hätten: 1527 Erdkröten konnten dieses Jahr in Engertsham eingesammelt und sicher über die Straße gebracht werden.
Umso erfreulicher, dass die Zahl der Kröten jährlich mehr wird.
Ob wir nächstes Jahr dieses Ergebnis noch einmal toppen können, werden wir sehen.
Eine unterhaltsame und verbindende Aktion im Team wird es allemal wieder werden.
Wer uns im kommenden Jahr beim Aufstellen des Zauns, sowie Krötensammeln unterstützen möchte, ist jederzeit herzlich Willkommen.
Wir freuen uns darauf!
Kontaktaufnahme: HIER KLICKEN
Das Helferkreis-Team Foto: Schönberger
Nach Abschluss der Aktion Foto: Schönberger
Artikel vom 23.05.2020 im Trostberger Tagblatt zum Thema. Zum Lesen: Darauf klicken
Dieses Jahr kaum noch zu bremsen:
Die Erdkröten in Engertsham.
Die engagierten Helfer haben inzwischen mehr als 1000 Amphibien sicher über die Straße gebracht.
Eine stetige Zahl von Kröten zeigt, dass sich die Mühe der letzten Jahre sehr gelohnt hat.
Recht Herzlichen Dank für diese großartige Leistung!
Bitte beachten: Im Trostberger Fenster findet aktuell eine Ausstellung der Amphibiengruppe statt.
In den Details nicht mehr zu überbieten hat sich die UVA-Gruppe zur Aufgabe gemacht, über deren Aktivitäten im Rahmen der jährlichen Krötensammlung in Engertsham zu berichten.
Federführend sei hier Hr. Karl Schönberger erwähnt.