Umweltschutzverband und Wasserwirtschaftsamt diskutieren über Ursachen, Auswirkungen und Strategien zur langfristigen Sicherung der Seeoner Seen

Seit einigen Jahren beobachten wir einen zunehmend verringerten Wasserzufluss in den Seeoner Seenverbund.
Einhergehend mit Folgeerscheinungen, wie Nährstoffanreicherung; Verkrautung, Trockenfallen von Verbindungsbächen und Eglsee, sowie weiteren Faktoren.
Die Thematik ist so komplex, dass eine fundierte Bearbeitung nur mit fachlich kompetenter Unterstützung möglich ist.
Erfreulicherweise haben sich Hr. Lederer, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Traunstein, unterstützt von Geologen und Hydrologen aus dem Amt bereit erklärt, die Bedenken, mögliche Ursachen sowie eventuelle Strategien zur Verbesserung der Situation zu diskutieren.

Wir gehen davon aus, dass die Seeoner Seen mit ihren Mooren, d.h. das gesamte Naturschutz- sowie auch FFH- und SPA-Gebiet schwer gefährdet sind und einer fachkundigen Untersuchung bedürfen, um einer möglicherweise langfristigen Schädigung vorzubeugen.

Artikel, Trostberger Tagblatt, 11.07.2023

Natürlich waren wir nicht untätig und haben versucht Ursachen zu begreifen, Auswirkungen zu prognostizieren und mögliche Maßnahmen aufzuzeigen. Wir hatten bereits Kontakt mit der limnologischen Abteilung; Bayerisches Umweltministerium, hier eine Anfrage über Fr. Gisela Sengl und Kontakt mit dem Wasserwirtschaftsamt Traunstein.
Wieso fällt der Obinger Grundwasserstock seit 2013? Sind es die Ableitungen aus dem Obinger See, Kiesgruben, Tiefenbohrungen, Grundwasserentnahmen oder doch hauptsächlich der Klimawandel?
Eine große Anzahl von öffentlich zugänglichen Daten von Grundwasserständen, Niederschlagsmessungen und Klimadaten wurden ausgewertet. Wir hatten auch versucht, an die Daten der Wassersorger, das heißt Wasserentnehmer zu kommen; aber hier stießen wir schon an unsere Grenzen. So Hr. Erler vom UVA. Aber letztendlich konnten wir keine eindeutige Ursache identifizieren.

Die Fachleute beim Wasserwirtschaftsamt sehen die primäre Ursache in den verringerten winterlichen Niederschlägen.
Entnahmen aus dem obinger Grundwasserstock, sowie die Ableitung des Überwassers aus dem Obinger See in die Alz seien im Vergleich zu den flächendeckenden Jahresniederschlägen vernachlässigbar.

Eine fundierte wissenschaftliche Klärung der Situation und Aufzeigen möglicher Gegenmaßnahmen hat das Amt zwischenzeitlich bei der TU angestoßen. Dort ist man an dem Thema interessiert.
Wir hoffen, dass es bei dem Thema nun zügig weiter geht und neue Erkenntnisse gewonnen werden.

Kleiner Artikel zum Thema Wasserknappheit, Trostberger Tagblatt, 08.09.2023

Quelle: Trostberger Tagblatt, 08.09.2023