UVA beteiligt sich am Anhörungsverfahren, Grundwasserentnahme in großem Umfang

Der Umweltschutzverband beteiligt sich am Anhörungsverfahren zur geplanten Grundwasserentnahme der Fa. Infraserv Gendorf.

Teilnehmer des Anhörungsverfahrens:
6 Vertreter der Fa. Infraserv; Diverse Vertreter des Landratsamtes; Wasserzweckverband Emmerting; UVA-Trostberg

Hintergrund:

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Gisa Pauli und Reinhold Schopf beim Anhörungstermin; Quelle: Eigenes Bild
Es existiert bisher bereits eine Genehmigung für das Werk Gendorf, Alz- und Grundwasser bis zu einer Menge von 55 Mio. m3/Jahr zu entnehmen.
Dieses Recht soll nun für die Fa. Infraserv für 30 Jahre vergeben werden.
Laut Auskunft der Fa. Infraserv wurden in den Jahren 2012 bis 2014 durchschnittlich 41…43 Mio. m3/a Wasser entnommen. In Zukunft soll diese Menge auf 54 Mio m3/a gesteigert werden.
Die Entnahme des Wassers soll, wie bisher, völlig kostenlos von öffentlicher Hand erlaubt werden.
Der UVA hat mit seiner, bereits schriftlich eingereichten Stellungnahme, darauf hingewiesen, dass aus ökologischer Sicht der Vergabezeitraum als zu lange betrachtet wird. Außerdem soll das Wasser nicht kostenlos, sondern von der öffentlichen Hand für einen geringen Obolus abgegeben werden, um für die Firmen Anreize zum Sparen zu schaffen. Denn wenn das Wasser nichts kostet, wird damit nicht sparsam umgegangen. So die allgemeine Lebenserfahrung.

Im Anhörungsverfahren wurde klar, dass es für den Erlaubniszeitraum von 30 Jahren keine sachliche Begründung gibt.
Wir waren nicht die Einzigen, welche Einwand erhoben haben.
So hat der Wasserzweckverband Emmerting die Befürchtung, was passiert, wenn deren Brunnen künftig einmal trocken fallen. Ist aber andererseits froh darüber, dass sie bei der Reinigung Ihres Trinkwassers von PFOA durch die Fa. Infraserv unterstützt werden. Man bedankte sich ausführlich bei den Anwesenden Firmenvertretern.
Zugeständnisse oder Entgegenkommen erfuhren die Vertreter des Wasserzweckverbands weder vom Landratsamt, noch von den Industrievertretern.
In einem Beispiel wurde ausgeführt, dass eine Gärtnerei in kleinen Mengen keine Genehmigung zur Alz- oder Grundwasserentnahme bekäme. Bekäme eine andere Firma die Genehmigung, 55 Mio. m3/Jahr Grundwasser zu entnehmen? So unsere Frage an den Sachgebietsleiter.
Die Antwort:
 Nein, eine andere Firma bekäme diese Genehmigung nicht.
Wir sehen dieses Verhalten als symptomatisch.
Alle vorgebrachten Argumente – auch die unseren- wurden, wie erfahrungsgemäß, als belanglos abgetan.
Vom geplanten Vorgehen der Behörde wird kein Millimeter abgewichen.
Die Presse, hier der Altöttinger Anzeiger (Passauer Neue Presse), setzt noch eines drauf und veröffentlicht einen Artikel mit der Überschrift „Attacken gegen Gendorf: Grund- und Trinkwasser ungeschützt?“ Und wettert in diesem Artikel gegen den Umweltschutzverband – statt sachlich über die Anhörung zu berichten.
Folgender Artikel erschien im Altöttinger Anzeiger:
(Zum Lesen: Bitte auf das Bild klicken)
wasser-ana-3-11-16
Quelle: Trostberger Tagblatt

Hier die Pressemitteilung des UVA:
(Zum Lesen: Bitte auf das Bild klicken)

wasser_uva_pressemitteilung
Quelle: Trostberger Tagblatt

 

 

 

 

 

 

 

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