Kaum ist die Alzbrücke in Seebruck ist für die 40-Tonner saniert, wird schon wieder nach einer Ortsumgehung gerufen.
Man muss sich schon fragen, was sich die Gemeinderäte dabei gedacht haben, das Schleusentor zu öffnen.
War doch ganz klar, dass man damit wieder mindestens die Zustände bekommt, wie vor der Tonnagebeschränkung.
Und eine Umfahrung würde vermutlich sogar den Verkehr vom neu gebauten Aubergtunnel in Altenmarkt zum Großteil über Seebruck locken.
Super Straße; Kürzere Strecke….
Möchte man hier den nächsten Fehler draufsetzen?
Wieder ein Bauerhof, der in Bayern zerstört wird.

Seine Wirtschaftsgrundlage soll bei diesem Projekt unter Teer verschwinden!
Statt Ruhe soll Straßenlärm die Landschaft prägen!
Wie lange soll das noch so weitergehen?
Wieder ein Naturparadies, das dem Verkehrsmolloch zum Opfer fällt!
Statt Natur und Erholung künftig Lärm, Dreck und Stress!
Wann sind unsere letzten Ressourcen und Idyllen aufgezehrt?

Nach Sanierung der Seebrucker Alzbrücke soll jetzt wieder die 1 km flussabwärts
vorgesehenen Umgehungsstraße im Zug der Staatsstraße St2095 (siehe
Bild unten) aufleben. Nachdem zuerst die die „große“ Lösung verworfen und
eine ortsnahe Durchquerung des Feuchtgebiets Gramsen-Filz avisiert
wurde, wird dies jetzt als unverträglich beurteilt und wieder die
„große“ Lösung nahe Stöffling ins Spiel gebracht.

Wie verworren die Situation selbst von Gutachtern beurteilt wird, zeigt folgendes:
3 Gutachten über das Alztal – 3 Aussagen
Dr.H.M. Schober Freising
ISEK – für die Gemeinde Seebruck 2017
Aussage von Dr. Schober in diesem Gutachten:
Je weiter eine mögliche Variante von der Ortschaft Seebruck abrückt, umso gravierender sind die technischen Veränderungen, Überprägungen und Zerschneidungen in dieser wertvollen Landschaft.
Am massivsten fällt dies bei den Varianten 5 und 4 aus. Diese Varianten hätten gravierende landschaftliche Veränderungen entlang des gesamten nördlichen Ortsrandes von Seebruck im Flusstal der Alz sowie innerhalb des bislang unzerschnittenen Landschadtsraumes nördlich des Moorgebietes zur Folge.
Ziel – Gutachten ortsnahe Umgehungsstraße – Auftraggeber Gemeinde Seeon-Seebruck
Raumempfindlichkeitsanalyse REA beauftragt von der Regierung von Oberbayern – das Landschaftsplanungsbüro Schober/Freising Jahr 2020
Im REA wurde festgestellt, dass sich nördlich des Untersuchungsgebietes auch ein weiterer Korridor „Nord“ abzeichnet, bei dem aller Voraussicht nach mit geringeren Raumwiederständen zu rechnen ist und der damit eine grundsätzlich mögliche Alternative zu den anderen Korridoren darstellt.
Ziel: REA eine Variante für die Umgehungsstraße Seebruck vorzubereiten
– 100 % iger Widerspruch zur Aussage von ISEK
Zusätzlich läuft aktuell die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVS), die Ende 2023 vorgestellt wird.
Natura 2000 – Managementplan für FFH Gebiet 8041-302 „Alz zwischen Chiemsee und Altenmarkt“
Auftraggeber Regierung von Oberbayern 2022
Natura 2000 – Freistaat Bayern besondere Verantwortung und Verpflichtung übernommen hat – zur Erhalt unseres heimischen Naturerbes.
Erarbeitung Managementplanes – günstigen Erhaltungszustand der Lebensraumtypen und Arten gewährleistet.
Es gilt allein das sogenannte Verschlechterungsverbot auf den Biotopflächen, d.h. der gegenwärtige Zustand der Lebensraumtypen und Arten im Gebiet ist zu erhalten und darf nicht verschlechtert werden.
Das Gebiet 8041-302 „Alz vom Chiemsee bis Altenmarkt“ zählt unzweifelhaft zu den wertvollsten Naturschätzen des bayerischen Alpenvorlandes
Ziel – Gutachten – Managementplan – Erhalt der wertvollen Landschaft.
3 Gutachten vom Landschaftsbüro Schober / Freising für das gleiche Gebiet der Alz mit drei komplett unterschiedlichen Aussagen.
Passend zu den jeweiligen Ziele der Auftraggebern.
Kann man hier von Gefälligkeitsgutachten sprechen ?
Das gleiche Büro Schober war für die Umweltbegleitplanung für die A94 durch das Isental mitverantwortlich.
Termin 21.02.2019 im Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Im 7. Ausbauplan für die Staatsstraße ist neben der Erneuerung der Alzbrücke Seebruck auch eine Ortsumfahrung von Seebruck, welche die gesamte Ortsdurchfahrt von Seebruck vom Durchgangsverkehr entlasten soll, in der 2. Dringlichkeit enthalten.
Angesichts des niedrigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses und der ökologischen Problemstellung besteht Einigkeit, dass für dieses Projekt auch in Zukunft keine Realisieurngsmöglichkeit besteht.
Trotz dieser Einsicht von 2019 gibt die Regierung Oberbayern über 200 000,– Euro für die Voruntersuchung für die Umgehungsstraße in Seebruck aus und favorisiert jetzt die Variante,
die ursprünglich den größten Umweltschaden produziert und in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.
Aktuelle Situation:
Niedriges Kosten Nutzenverhältnis
Seit 2023 neue Brücke Seebruck mit breitem Geh-und Radweg
gefahrlose Querung der Straße mit Ampel möglich plus Linksabbiegerspur.
Starke Verkehrsbelastung ist beschränkt auf ein paar Sommermonate
Zukünftig immer weniger Verbrenner PKWs
LKW-Fahrverbot hat die letzten Jahre problemlos funktioniert und rechtfertig keine neue Straße
Die Straße ist einzig politisch getrieben.
Jeder, dem die Alz und das Naturschutzgebiet „oberes Alztal“ am Herzen liegt, schreibt bitte unserer Regierung von Oberbayern poststelle@reg-ob.bayern.de
Wie schizophren es doch ist, einerseits das FFH–Gebiet Alz mit dem Programm „Natura2000“ zu schützen und andererseits dieses Gebiet mit einer unnötigen Straße zu zerstören.
Bürger von Stöffling, Sommer 2023
Matthias Untermayer, Max Freiwang, Eva Brühl
Möchten wir wirklich, dass diese einmalige Landschaft mit einer LKW-Fernverbindung durchschnitten wird?

Soll diese einmalige Winterlandschaft wirklich für immer der Vergangenheit angehören?

Haben wir keine Verantwortung gegenüber unseren Kindern?

Genau hier würde die Brücke über unsere Alz gebaut.
Wieso zerstören wir das? Wieso rauben wir mit dieser Trasse unseren Enkelkindern die Chance, solche Abenteuer zu erleben?

Helfen Sie mit!
Wehren Sie sich mit uns gegen diese sinnlose Straßentrasse!
Melden Sie sich bei uns, um mit uns den Widerstand zu organisieren.
