Ausbau B99/304 erzeugt immer neue Probleme!

Welchen Sinn hat es, Straßen zu bauen, welche immer neue Probleme auslösen?
Seit 20 Jahren ist das Verkehrsaufkommen in Altenmarkt und Trostberg konstant, bzw. die letzten 12 Jahre sogar fallend.
Allen Prognosen des Bauamtes Traunstein zum Trotz ist das Verkehrsaufkommen bisher in diesen beiden Orten nie gestiegen.
Erst durch den Bau der sogenannten „Ortsumfahrungen“ Altenmarkt und Trostberg wird sich das Verkehrsaufkommen drastisch erhöhen.

Verkehr wird von der A94; B20 und B304 angezogen.
Die Anwohner Peterskirchen und Emertsham haben seit dem Ausbau der A94 ein ernsthaftes Verkehrsproblem. Und es wird sich mit dem Bau der beiden Umfahrungen noch weiter verschärfen – so die Gutachten des Bauamtes.

Ähnliche Situation aus Richtung Osten:
Seit Bau des Aubergtunnels und Nordostumfahrung Traunstein hat sich das Verkehrsaufkommen in Palling erhöht. Der Bau der OU Altenmarkt BA2 wird die Situation im Ort nochmals massiv verschärfen. Nachzulesen im Verkehrsgutachten zur Ortsumfahrung Altenmarkt.

Angeblich sollen die Umfahrungen die Orte Trostberg und Altenmarkt entlasten.

Trostberg:

Laut Verkehrszählungen ist der Verkehr seit dem Jahr 2005 von 19.000 auf 14.800 Kfz/Tag gefallen.

Werden die Umfahrungen gebaut, sinkt das Verkehrsaufkommen auf 13200 Kfz/Tag.
Allerdings hat man dann in Mögling 21.900 und in Waltersham 13500 Kfz/Tag.
Schmutz, Staub, Abgase und Lärm werden Trostberg und Altenmarkt großräumig belasten.

In Altenmarkt sieht es nicht viel anders aus.
Laut Dauerzählstelle ist der Verkehr von jeher bei ca. 14.000 Kfz/Tag; seit dem Jahr 2018 sogar stetig fallend.

Braucht unsere Industrie diese Straße?
Laut aktueller Studie der IHK München wird die Situation von der Industrie folgendermaßen gesehen:
Verkehrsanbindung und Infrastruktur: Note 2,2
ÖPNV und alternative Verkehrskonzepte: Note 4,2
Anbindung Schienenverkehr: Note 3,8
Auf welcher Grundlage behaupten unsere Politiker, dass von der Industrie diese neuen Straßen gefordert werden?

Quelle:IHK-München

Altenmarkt muss entlastet werden – so die gebetsmühlenartige Argumentation der Straßenbefürworter.

Um welchen Preis?
Zerstörung unserer und auch Altenmarkts Naherholungsgebiete.
Verbrauch von 32 Hektar landwirtschaftlich wertvollste Fläche!
Es wird ein weiterer Landwirt langfristig den Betrieb aufgeben müssen.

Aus unserer Sicht ist der Preis zu hoch!

Welche Alternativen gäbe es für Altenmarkt ohne diesen Straßenbau?
a) Umsetzung des Lärm-Aktionsplans durch mannigfaltige Maßnahmen.
b) Sperrung Transitverkehr, so wie dies an der B20 gefordert wird.
c) Ausbau den ÖPNV durch Verstärkung der Bahnlinie
d) Ausbau des Rufbus-Systems, welches sich in Traunreut sehr gut bewährt.
Leider wird dies bisher weder von Altenmarkt, noch von Trostberg mit übernommen. Vielleicht kommt das ja noch. Denn der Bus stoppt an Traunreuts Stadtgrenze. Man kommt also nicht zum Krankenhaus Trostberg, Altenheim oder weiteren sozialen Einrichtungen.

Umsetzung dieser Punkte würden nicht nur Altenmarkt, sondern unsere gesamte Region vom Verkehr entlasten und ganz nebenbei keine neuen Verkehrsbrennpunkte erzeugen.

Soziale Auswirkungen dieses sinnlosen Straßenbaus:
Das Bauamt veröffentlichte kürzlich, dass lt. Kalkulation aus dem Jahr 2014 400 Mio. Euro im Chiemgau verbaut werden sollen.
Aktuell darf man vermuten, dass es wohl 800 Mio. Euro sein werden.
Gleichzeitig steigen die Anwärter bei der Tafel und Sozialhilfe massiv an.
Ist es nicht ein Hohn, dass wir unsere Steuergelder in Straßenbaumaßnahmen versenken, statt diese sozialverträglich zu investieren?

Wo doch überdies die Baumaßnahmen immer neue Probleme nach sich ziehen?
Wie viel Gutes könnte man mit dieser Summe im sozialen Bereich erreichen?