13. Mahnfeuer in Pirach

Tunnel, Transit und „Kathi´s Kunstmeilen-Träume“k-Mahnfeuer_1 k-Mahnfeuer_2 k-Mahnfeuer_3

13. Mahnfeuer der IGgW und der Arge-B-304mit vielen Informationen
Aufgrund der unsicheren Wetterverhältnisse verlegten die Bürgerinitiativen IGgW und Arge-B-304 das angekündigte Mahnfeuer heuer in eine Scheune am östlichen Ortsrand von Pirach. Die BI`s zündeten symbolisch eine Kerze an, die mahnen sollte, die Menschen im Alz- und Trauntal vor Transitverkehr und Verlärmung zu schützen.
Trotz widriger Wetterbedingungen konnte Arnulf Erler eine Vielzahl von Interessenten, darunter auch einige Stadträte aus Traunreut, begrüßen. Hauptthema beim diesjährigen Mahnfeuer war die Ortsbesichtigung durch den Vorsitzenden Richter am Verwaltungsgerichtshof, der wegen der Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Aubergtunnel in Altenmarkt angesetzt worden war. Beim Ortstermin waren Vertreter des Verwaltungsgerichtshof, der Landesanwaltschaft, des Staatlichen Bauamtes Traunstein, der Gemeinde Altenmarkt und der Kläger, UVA anwesend, wie Erler erklärte. Erler zeigte zunächst die verschiedenen Besichtigungspunkte auf, die vom StBA und vom UVA dem Gericht vorgeschlagen worden waren. Da auch vom Gericht Besichtigungspunkte des eigentlich nicht beklagten BA II der OU Altenmarkt, weil sie im Zusammenhang mit dem Aubergtunnel zu sehen sind, zugelassen worden waren, konnte er auf die Schwierigkeiten der Planung für St.Georgen, die nicht im Bundesverkehrswegeplan enthalten ist, vor Ort hinweisen. Er erklärte, dass es für St.Georgen in absehbarer Zeit keine Lösung geben werde, da die Deutsche Bahn bisher zu einer Veränderung an den Bahnübergängen in St.Georgen nicht bereit sei. Der Verkehr fließe weiter durch St.Georgen und zwar in Zukunft in verstärktem Maße, wenn Aubergtunnel und
BA II fertiggestellt sind. Die Forderung der Stadt Traunreut für die Kreuzung B304/TS42 müsse zeitgleich bzw. vor der Fertigstellung des BA II eine Lösung gefunden sein, könnte sich durchaus als unwirksam erweisen. Auf die Frage, was denn sei, wenn BA II fertig gebaut sei und für St.Georgen keine Lösung gefunden sei, antwortete Herr König schlicht und einfach: „ Dann bleibt es so, wie es ist!“

Frau Pauli, die Vorsitzende vom UVA, gab einen Stimmungsbericht von der Ortsbesichtigung. Als einen Eklat könnte man durchaus die Ablehnung des StBA bezeichnen, die die Mitglieder des UVA in dem eigens für den Ortstermin gecharterten Bus nicht mitfahren lassen zu wollte, meinte sie. Über die Besichtigung wurde ein Protokoll erstellt. Der UVA überprüfte es und fügte Fehlendes bei ,so z.B.: die Zerstörung der Frischluftschneise/Dietlwiese durch die stark frequentierte dreispurige Hochbrücke nach Nock, fehlende Amphibienuntersuchungen im Bauabschnittsbereich, die Bahnübergänge in St.Georgen, oder die Öffnung der Region für Transit- und Schwerlastverkehr und vieles mehr, führte Fau Pauli aus. Im Gespräch mit dem Richter ergänzte sie, wenn der Tunnel gebaut wird, läuft der Verkehr wie gehabt auf der B 304 nach Süden durch Altenmarkt. Der Richter meinte darauf, es würden ja noch weitere Bauabschnitte folgen. Auf die Frage an Herren Deindl, dem Vorsitzenden der Anhörung zum Planfeststellungsverfahren, antwortete dieser, dass bislang keine Planungsunterlagen eingereicht seien. Daraufhin meinte der Richter: “Dann dauert´s 5Jahre“! Herr König machte dazu auch keine konkreten Angaben, was den Richter zu dem Kommentar veranlasste: “Dann dauert`s 10 Jahre“! Dadurch werden die Befürchtungen des UVA für die Altenmarkter bittere Realität, so Pauli.

Zu den einzelnen Besichtigungspunkten nahm Herr Schopf Stellung. Er sprach am Schneeweißeck die Ampelschaltung an, die offenbar zu unnötigen Verkehrsstauungen führt. Herr König bekannte, dass er das Problem kenne, aber ein Änderung der Schaltung nicht möglich sei. Auch brachte Schopf die Möglichkeit eines Kreisverkehrs ins Spiel, was das StBA ablehnte und Herr Bierschneider mit dem Hinweis auf mehrere denkmalgeschützte Häuser untermauerte. Herr Schopf erklärte dazu, dass laut Planfeststellungsunterlagen in diesem Bereich nur 1 Gebäude denkmalgeschützt sei, nämlich das Haus, Marktplatz Nr. 4. Der Besichtigungspunkt „Baumburg“ zeigte auf, dass der Verkehr aus dem Tal heraus müsse, so das StBA. Schopf meinte dazu, es sei nicht nachvollziehbar, dass man mit der Westumfahrung von Trostberg wieder ins das Alztal hinab- bei Altenmarkt wieder hinauf- und bei BA II in St.Georgen wieder ins Trauntal hinabfahre. Zum „Tunnelportal West“ -an der B 304 alt- meinte der Richter lapidar, man habe bei Vilshofen beeindruckendere Natur und bessere Arten-vielfalt einem Bauprojekt geopfert, berichtete Schopf. Für das“ Tunnelportal Nord“ –Libella Parkplatz-zeigte er auf, dass das StBA Karten vor Ort vorlegte, die nicht mit denen des Raumordnungsverfahrens übereinstimmten. Die Querung des Alztales bei Mögling mit der Rampe nach Nock, die Zerstörung der Frischluftschneise für Trostberg, die Bedeutung dieses Gebiets für die Erholungsfunktion und ökonomische Überlegungen scheinen für den Richter bedeutungslos zu sein, meinte abschließend Herr Schopf.

Unterhaltsamer Höhepunkt war wieder der Sketch mit Kathi, Karli und Kurti. Die drei meinten der Söder könne doch mit einer Untertunnelung ganz Altenmarkts auch für seine Wahl werben, dazu müsse er nicht den Englischen Garten untertunneln für 125 Millionen. Sie möchten auf jeden Fall feiern, entweder den Tunnel-Exit mit einer Beerdigung erster Klasse oder den ersten Spatenstich. In der Wasserburgerstraße zwischen Tunnel und Schneeweißeck soll dann eine Kunstmeile entstehen und am Tunneleingang brät Kathi ihre St.Georgner Giggerl. Die notwendige Anzahl züchtet sie auf den beiden 30 m breiten Wiesenbrücken der Trostberger Westumfahrung, die über die B 299 neu gebaut werden müssen, damit sich die Mausohrfledermäuse darüber fliegen trauen. Als Wahrsagerin in der Kunstmeile befragt, gab Kathi die Auskunft, dass sie über dem Projekt Aubergtunnel nur Nebel sehe. Alle drei waren recht zuversichtlich, dass sie den 90. Geburtstag von Kathi noch dort am Weizenfeld feiern können, wo sie jetzt sitzen und bis dahin wollen sie alles tun, um den Aubergtunnel und die europäische Verkehrsdrehscheibe in ihrem geliebten Traun- und Alztal zu verhindern.

Schreibe einen Kommentar