Verzögerung beim Weiterbau der A94! Niederbayern sind entsetzt!

Man glaubt es kaum, aber in Niederbayern will man noch eine Autobahn!
Die Schwaben sind hier schon schlauer – ihnen reichts mit den Straßen.
Nun gut, Niederbayern wählen ja auch Hr. Scheuer, welcher 700 Millionen Euro verbrannt hat.
Bei 1,239 Mio. Niederbayern sind das 564€ pro Einwohner.
Hätt ma ja sowieso nix mit dem Geld anfanga kenna – so die einhellige Meinung.
Sauerei! Bauverzögerung!
Jetzt wird man aber richtig laut!

Obwohl, – laut wird’s sowieso – jedenfalls für die Anwohner.

Sind im Bayerischen Hinterland wirklich die Uhren in den 70er Jahren stehengeblieben – so wie man munkelt?
Nein – ganz und gar nicht. Sehen Sie beigefügte Fotos, was man schon alles gebaut hat!

Artikel, Trostberger Tagblatt, 08.12.2022

Also wirklich, dass die Niederbayern hinterwäldlerisch sind, braucht niemand glauben.
Haben sie doch bei Pocking riesige Pyramiden aus Kies geschaffen
Die Cheopspyramide ist ein Spielzeug dagegen!

Bild UVA

Aus den Kiespyramiden bauen sie jetzt auf ihren besten Äckern neue Autobahnen!
Es pressiert! Nicht, dass der Sprit ausgeht bevor die Autobahn fertig ist!
Bei dieser Hitze wächst ja auf den Äckern sowieso nichts g’scheites mehr.

Bild, UVA
Bild, UVA

OU Alternmarkt, BA2: UVA schreibt Brief an Hr. Minister Bernreiter

Vom Bund Naturschutz wurden erhielt der Umweltschutzverband Alztal u. Umgebung e. V. den Hinweis, dass unser bayerischer Verkehrsminister, Hr. Bernreiter, von den Gegnern des Bauprojekts OU Altenmarkt BA2, nichts höre.
Dies nehmen wir gerne zum Anlass, unsere Argumente schriftlich vorzubringen und hoffen darauf, dass sich daraus vielleicht sogar ein persönliches Gespräch entwickelt.
In unserem Brief haben wir jedenfalls darum gebeten.
Wir sind schon neugierig, was sich aus dieser Kontaktaufnahme noch entwickelt und werden hier aktuell berichten, wenn es Neuigkeiten gibt.
Nachfolgend der Artikel aus dem Trostberger Tagblatt.
Weiterhin unser Brief, ganz unten in diesem Artikel
Sowie die inzwischen eingetroffene Antwort von Hr. Bernreiter.
Der beigefügte Artikel des Trostberger Tagblatt gibt den Inhalt unseres Briefes wider.

Hier nun die Antwort von Hr. Bernreiter auf unsere Fragen:
Kurz zusammengefasst:
Vorne weg – an einem persönlichen Gespräch hat Hr. Bernreiter kein Interesse.
Sein angebliches Interesse gegenüber dem Bund Naturschutz an unseren Argumenten war leider doch nur Fadenscheinig.

Folgende Textpassage ist die Antwort des Ministers auf unsere Fragen, Probleme und Ängste:

„…das Staatliche Bauamt die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren erstellt und beabsichtigt in Kürze, für das Projekt das Planfeststellungsverfahren zu beantragen.
Im Planfeststellungsverfahren werden sämtliche öffentliche und private Belange geprüft und durch die Planfeststellungsbehörde – der Regierung von Oberbayern – abgewogen. Ich bitte Sie daher um Verständnis, dass wir zu den einzelnen von Ihnen vorgebrachten Punkten, die die Planungen und die Auswirkungen der Orts-umfahrung Altenmarkt Bauabschnitt 2 betreffen, auf das anstehende Planfeststel-lungsverfahren verweisen, in dem diese Themen vollumfänglich berücksichtigt und bewertet werden…“

Genau soweit kommt man, wenn man sich in Bayern an die Regeln hält.
Dass sich Mitglieder der „letzten Generation“ aus Protest für Ihr Anliegen auf der Straße festkleben, ist für mich nur zu verständlich.
Vielleicht sollte sich Hr. Innenminister Herrmann einmal die Mühe machen und über das ignorante Verhalten der Bayerischen Staatsregierung nachdenken, statt Unschuldige zu kriminalisieren.


Den Link zu diesem Artikel erhielt Hr. Innenminister Herrmann am 10.12.2022 zur Kenntnis.
Vielleicht ergibt sich ja daraus eine Möglichkeit, mit der bayerischen Staatsregierung unsere Probleme und Ängste, diese Planung betreffend, auszutauschen.
Wir werden diesen Artikel bei Bedarf aktualisieren.

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Containerstandort in Altenmarkt schädigt Fledermauspopulation!

Nicht nur, dass die Fledermauspopulationen im Umkreis von Altenmarkt mit dem Bau des Aubergtunnels eines ihrer wichtigsten Nahrungshabitate verloren haben – die seit Jahren vom Bauamt Traunstein rechtswidrig aufgebauten Container schädigen nachhaltig unsere letzten Fledermauspopulationen!
Noch vor der Inbetriebnahme des Aubergtunnels hätte das Bauamt dort eine Fledermaus-Leitstruktur errichten und deren Funktion nachweisen müssen.

Das Ganze ist laut Gerichtsbeschluss so festgelegt.
Laut Meinung des Bauamts wäre diese Leitstruktur nicht notwendig.
Deshalb brauche man sich nicht an das Urteil zu halten.

Es gibt noch einen weiteren Punkt, den man sich fragen muss:
Die Container sind vom Landkreis angemietet.
Aktuell wohnt angeblich eine Familie darin.
Wie viel kosten uns die Container eigentlich pro Monat?
Miete? Wachdienst? Infrastrukturmaßnehmen?

Vermutlich könnte man die eine Familie viel günstiger im 4 Sterne Hotel unterbringen.
Die eingesparten Kosten dann der Tafel spenden.
Laut Zeitungsbericht gibt es genügend weitere Unterkünfte, sodass man den Standort Altenmarkt für Flüchtlinge nicht benötigt.

Artikel, Trostberger Tagblatt, 12.08.2022

Hochwasser, die unterschätzte Gefahr

Die geplante Talquerung der OU Altenmarkt, mit welcher das Tal mittels Straßendamm abgeriegelt wird, stellt in Zukunft zweifellos ein nicht zu unterschätzendes Hochwasserrisiko für die Schwarzau und Altenmarkt dar.

Bisher konnten wir nur aus der Ferne verfolgen, wie es im Ahrtal; an der A94; in Simbach oder in Berchtesgaden war.
Mit der Abriegelung des Altzals schaffen wir für Trostberg und Altenmarkt ein unkalulierbares Risikopotential – und das völlig unnötig!

Der aktuelle Artikel im Trostberger Tagblatt vom 16.07.2022 und auch die Jährung der Überschwemmungen im Ahrtal zeigen, dass die betroffenen Anwohner weder mit großartiger Hilfe vom Staat rechnen können, noch werden sie psychisch betreut.
Die Betroffenen sind nach solchen Ereignissen für die Zukunft traumatisiert.

Es wäre wünschenswert, wenn unsere politischen Vertreter als Argumente für die Straße nicht nur „die Planung ist schon so weit fortgeschritten“….“man muss das jetzt bauen“….“wir müssen Altenmarkt entlasten“…als Argumente verlautbaren, sondern den Anwohnern auch die Risiken vermitteln.

Folgende Karte aus dem Bayern-Viewer zeigt das Überschwemmungsgebiet in Altenmarkt vor dem Bau der Trasse durch die Dietlwiese.
Nach dem Bau des Straßendamms werden ca. 80% der Ortschaft Altenmarkt im Überschwemmungsgebiet liegen!

Siehe nächste Karte

Überschwemmungsgebiet Altenmarkt laut Bayern-Viewer
VOR bau der OU Altenmarkt

Nach dem Bau der Trasse gehen wir von folgendem Überschwemmungsgebiet für Altenmarkt aus:
Anwohner in dem rot markierten Gebiet müssen mit Wasser in den Kellerräumen rechnen!

Quelle und Höhenangaben: Bayern-Viewer
Überschwemmungsgebiet Altenmarkt, nach Bau der Trasse durch die Dietlwiese


So ergeht es Betroffenen!
Die Politiker kommen nur zum Pressefoto.
Auf Hilfe warten die Anwohner vergebens.
Müssen wir uns das in Trostberg und Altenmarkt wirklich antun?

Artikel im Trostberger Tagblatt vom 16.07.2022
wenn Sie den Artikel lesen möchten, bitte einfach darauf klicken

Countdown für unsere Bundestags-Petition läuft

Wir sind nun auch auf Facebook und Instagram vertreten!
https://www.facebook.com/uva.trostberg
https://www.instagram.com/uva.trostberg/

Quelle: Foto Umweltschutzverband
Link zur Petition: Bitte auf das Bild klicken

Am 07.April 2022 erhielten wir die Nachricht über die Veröffentlichung unser beim Bundestag eingerechten Petition.

„…Ihre Petition wurde heute unter dem Titel Bundesstraßen – Kein Ausbau der Bundesstraße B 299/B 304, Ortsumfahrung Altenmarkt mit der ID  129826 veröffentlicht.

Sie kann nun von anderen Internetnutzern gelesen, diskutiert und unterstützt werden…“

Bitte beteiligt euch an der Diskussion und zeichnet diese!
Bitte verteilt die Information an Familie, Bekannte, Freunde und Organisationen.

Matrix-Code zur Petition
Link zur Petition: Bitte auf den Code klicken

https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2022/_01/_18/Petition_129826.html

Bundestags-Petition des Umweltschutzverbands gegen das Fernstraßen-Bauprojekt Altenmarkt II

Der Countdown läuft!

Möchtet ihr persönlich etwas gegen Energieverschwendung, Naturzerstörung, Landverbrauch tun, dann zeichnet die aktuelle Petition des Umweltschutzverbands Alztal u. Umgebung e. V. gegen das Fernstraßen-Bauprojekt Altenmarkt II.

Jetzt ist die einmalige Gelegenheit dazu!

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Diskussion mit Parlamentarischem Staatssekretär Michael Theurer

Die FDP hätte gerne die aktuellen Planungen der OU Altenmarkt, BAII mit Hr. Verkehrsminister Dr. Volker Wissing eingeladen.
Aus zeitlichen Gründen war es ihm aber nicht möglich.

Fragen, welche noch offen blieben, sollte man schriftlich an Hr. Theurer senden.
Der Umweltschutzverband hat nachfolgendes Schreiben mit der Bitte um Antwort an Hr. Theurer gesandt:

Artikel, Trostberger Tagblatt, 08.04.2022
Artikel lesen? Einfach darauf klicken

Schreiben des Umweltschutzverbands an Hr. Staatssekretär Theurer:

Umweltschutzverband Alztal und Umgebung e.V. Trostberg, 06.04.2022
1.Vorsitzender, Reinhold Schopf
Pirach 6a
83308 Trostberg

Sehr geehrter Herr Weiß,
sehr geehrter Herr Theurer,

wir möchten uns herzlich für die gelungene Veranstaltung bedanken.
Im Folgenden unsere Punkte und Hinweise, wie gewünscht.

Zu unserer Petition: Im Januar 2022 haben wir eine Petition an den Bundestag eingereicht,
in der wir den Planungsstopp für die Ortsumfahrung Altenmarkt, BA II, gefordert haben.
Die Petition (Nr. 129826) fügen wir bei.

Zum Koalitionsvertrag:
Der Koalitionsvertrag sieht einen Dialogprozess mit Verkehrs- Umwelt- Wirtschafts- und
Verbraucherschutzverbänden vor, mit dem Ziel einer Verständigung über die Prioritäten
bei der Umsetzung des geltenden Bundesverkehrswegeplans und einer gemeinsamen
Abstimmung über die laufenden Projekte. Es ist vorgesehen, dass alle Projekte unter
Berücksichtigung der Umweltverträglichkeit, der Klimaneutralität, des Kosten-Nutzen Verhältnisses und des Flächenverbrauchs überprüft werden.

       Die Ortsumfahrung Altenmarkt II erfüllt alle Voraussetzungen, die eine
      derartige  Überprüfung erforderlich machen: 
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Innerer Ring soll Palling entlasten

Ist Palling symptomatisch für die Verkehrspolitik in unserer Region?

Wieso schauen wir im Großen, wie im Kleinen der seit Jahrzehnten der andauernden Verkehrskanalisation in den Chiemgau zu?
Wieso unternahmen unsere Politiker in der Vergangenheit nicht im Geringsten etwas dagegen?

Verbindung der Autobahnen A8 mit A94
Verbindung München – Linz
Und wir sitzen mitten im Kreuzungspunkt!
Unsere Politik will das! Seit Jahrzehnten! Wie es den Anwohnern dabei geht ist scheinbar völlig egal!
So im Großen die Situation.

Palling ist hier im Kleinen ebenso zu sehen.
Nordostumfahrung Traunstein; Ausbau der B20; Ausbau der B304 mit großem Verkehrsknoten, Richtung Palling, Geplanter Bau der Salzachbrücke…..
Wieso bitte wundert man sich jetzt in Palling, dass nun der Verkehr so zugenommen hat?
Das ist doch nur die logische Konsequenz aus den Planungen, welche rund herum umgesetzt wurden – die politischen Vertreter des Ortes haben augenscheinlich jahrzehntelang geschlafen!


Schreiben des Umweltschutzverbands an jeden Gemeinderat mit der Bitte, nun endlich zu handeln, blieben stets unbeantwortet und ohne jegliche Konsequenz!

Artikel, Trostberger Tagblatt, 18.03.2022

SPD Altenmarkt: Zweifel an Sinnfälligkeit der OU Altenmarkt, BAII

Nach der Vorstellung der Planungen der Ortsumfahrung Altenmarkt, Bauabschnitt II, sind inzwischen sogar den vehementesten Befürwortern dieses Projekts ernsthafte Zweifel an der Sinnfälligkeit gekommen.
Man hat nun alternative Konzepte im Auge.
Auch in Traunreut überwiegt inzwischen die Skepsis bei der überwiegenden Mehrheit im Stadtrat.


Vielleicht sollte sich die SPD Trostberg und ein Großteil des Trostberger Stadtratsgremium jetzt darüber nachdenken, wieso die Nachbargemeinden inzwischen das Projekt ablehnen?

Welche Vorteile bitte sollen überhaupt die Hochwassergefährdung, Verlärmung und Schadstoffeintrag in die südlichen Stadtgebiete aufwiegen?
Das Verkehrsaufkommen, welches in Zukunft genauso hoch ist, wie heute? Nur, dass zusätzlich 10.000 Fahrzeuge das Trostberger Tal queren werden!
Die zusätzlichen Schadstoffe, welche eine künftige Industrieentwicklung in Trostberg massiv einschränken wird?
Der Verlust unserer Naherholungsgebiete?
Der Verlust unserer Stadtnahen Natur und Zerstörung der deutschlandweit wertvollsten Fledermaus-Habitate?

Wir wissen es nicht, woran unsere Trostberger Volksvertreter hier noch festhalten!
Wir würden es aber gerne wissen!

Bitte teilen Sie dem Umweltschutzverband mit, welches Argument aus Ihrer Sicht heute noch für diese Planung spricht!

Artikel, Trostberger Tagblatt, 21.03.2022

Bergwerk Libella, abgesoffen

„Bergwerk“: Abgesoffen und vor Gericht abgeblitzt

Bild, Artikel Trostberger Tagblatt, 03.03.2022

Mit der Öffnungserlaubnis am Freitag, 4. März, ist für die Diskotheken und Clubs wieder Licht am Ende des Corona-Tunnels in Sicht. Im „Bergwerk“ in Altenmarkt bleibt es jedoch noch etwas länger zappenduster. Wie berichtet, hat der tunnelartige Nachtschwärmertreff einen massiven Wasserschaden erlitten, den die Besitzer und Betreiber Bernd Karmann und Didi Pfannes auf die Bauarbeiten für den benachbarten Aubergtunnel zurückführen. Vor dem Verwaltungsgericht in München hatten sie eine finanzielle Entschädigung beantragt bzw. nachträgliche bauliche Maßnahmen, die die Wassereintritte dauerhaft stoppen. Ohne Erfolg: Das Gericht hat den Antrag vor kurzem abgelehnt.

„Die Begründungen sind lächerlich“, sagt Bernd Karmann. „Wir werden beim Verwaltungsgericht Berufung einlegen mit einem neuen, auf diesem Gebiet spezialisierten Anwalt.“

Seit dem Sommer 2020 tropft, sickert und fließt Wasser aus dem Auberg in den langgezogenen Felsenkeller. Karmann und Pfannes stehen buchstäblich vor einem Scherbenhaufen. Putz, Mauerwerk, Einrichtung und Elektrik sind durchnässt, verschimmelt und unbrauchbar. „Wir haben hier einen Schaden von fast 250000 Euro.“ Durch den gescheiterten Klageversuch kommen jetzt 7500 Euro Anwaltskosten und 470 Euro Verwaltungsgebühr dazu.

In der 14-seitigen Begründung in hochkompliziertem Juristen-Deutsch sieht das Verwaltungsgericht keinen kausalen Zusammenhang zwischen den Bauarbeiten und den Wassereinbrüchen. Wahrscheinlich sei, dass es sich um ein „Taupunktproblem“ handle, sprich Kondenswasser. Für Karmann „ein Witz – bei den Mengen an Feuchtigkeit. Wir sind quasi abgesoffen“. Selbst als jahrelang hunderte Besucher im „Bergwerk“ tanzten und schwitzten, habe das Kondenswasser keine dauerhaften Schäden verursacht.

Das Gericht folgt jedoch der Darstellung des Staatlichen Bauamts Traunstein, wonach weder die Vortriebsarbeiten für den Tunnel noch Schwingungen oder Erschütterungen durch die Bodenverdichtung beim Straßenbau die Hydrogeologie im Auberg maßgeblich verändert und zu den Wasserschäden im „Bergwerk“ geführt hätten. Karmann hält dagegen, dass ihm ein Geoingenieur und Baufachleute bestätigt hätten, dass die im Straßenbau eingesetzten Rüttelmaschinen durchaus folgschwere Erschütterungen auslösen könnten. Und: Der erste große Wassereintritt im August 2020 sei just zu dem Zeitpunkt passiert, als die Behörden die Apparaturen für baubegleitende Erschütterungsmessungen schon wieder abgebaut hatten.

Unvorhersehbar? „Man dreht sich im Kreis“

„Es wird hier einfach ungeprüft den Aussagen des Bauamts Glauben geschenkt“, kritisiert Didi Pfannes. Deren Vertreter seien quasi nur mit den Händen in der Hosentasche durch das „Bergwerk“ gegangen und hätten sich die feuchten Wände angeschaut – „nach dem Motto: ,Das war’s. Wir sind nicht schuld. Beweist uns das Gegenteil‘“.

„Null komma null nachvollziehbar“ nennt Karmann das Urteil. Denn: Um ein so genanntes Planergänzungsverfahren geltend machen und Schadensregulierung einfordern zu können, müsse es sich laut Gericht um „unvorhersehbare“ Schadensgründe handeln. Aber genau das würden die Richter in Frage stellen, weil sie auf Ludwig Dietl verweisen, den Vorbesitzer des Gebäudes, der im Jahr 2009 im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zum Tunnelbau einen Einwand formuliert habe – bezüglich eines möglichen Wasser- oder Gerölleintritts in den „Bergwerk“-Schacht. „Da dreht man sich im Kreis“, ärgert sich Karmann. „Wir haben das Gebäude ja erst kurz nach dem Planfeststellungsbeschluss gekauft. Wir hätten also schon damals klagen müssen, was laut unserem jetzigen Anwalt aber ohnehin keine Erfolgsaussichten gehabt hätte. Jetzt ist es verjährt. Jetzt wird gesagt, es ist Kondenswasser. Aber im selben Atemzug heißt es, dass es doch vorhersehbar gewesen sei, dass der Tunnelbau zu Wasserschäden führen könnte.“

Karmann und Pfannes fühlen sich im Stich gelassen, aber sie geben nicht auf. Denn der zeitliche Ablauf von Bauarbeiten und großen Wassereintritten spreche sehr wohl für einen kausalen Zusammenhang – zumal es vorher jahrzehntelang keine Feuchtigkeitsprobleme gegeben habe.

Weil die Klage gegen den ablehnenden Gerichtsbescheid sicher wieder Monate in Anspruch nehmen werde, ergreifen sie – unabhängig davon – schon jetzt die Initiative. „Wir wollen das ,Bergwerk‘ – mit Eigenmitteln – zumindest einigermaßen wieder herrichten und versuchen, es noch im ersten Halbjahr 2022 wiederzueröffnen.“ Denn es wäre, wie sie sagen, ein Draufzahlgeschäft, nur das „LiBella“ im ersten Stock desselben Gebäudes zu betreiben. Ihre beiden Clubs würden eng zusammenhängen. „Die Leute wechslen hin und her. Der Personalaufwand ist hoch, das rechnet sich auf Dauer nur, wenn unten und oben geöffnet ist.“